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Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, ist jeder Einzelne gefordert.

Abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Schulen und Kitas, Homeoffice statt Büro – die Covid-19-Epidemie wirkt sich auf den Alltag der Menschen massiv aus. Das wichtigste Ziel dabei: das Ausbreitungstempo verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und Risikogruppen zu schützen. Jeder Einzelne ist dabei gefordert, auf sich und damit auch auf andere zu achten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Virus und wie man sich schützen kann.

Mögliche Symptome

Besonders häufig haben Erkrankte Fieber und Husten, zeigt eine Übersicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) unter Bezug auf Zahlen aus China. Kurzatmigkeit, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Hals- und Kopfweh traten auch auf, aber schon bei deutlich weniger Erkrankten. Noch viel seltener wurden unter den berücksichtigten knapp 56.000 Fällen verstopfte Nasen oder auch Durchfall als Symptome erfasst.

Ansteckungs-Verdacht

Zunächst gilt: Wer Kontakt zu Infizierten hatte, sollte sich unabhängig vom Auftreten von Symptomen bei seinem Gesundheitsamt melden. Das RKI bietet online eine Postleitzahlsuche an, um das zuständige Gesundheitsamt zu finden. Rückkehrende Reisende aus vom RKI ausgewiesenen Risikogebieten, beispielsweise Italien, Tirol oder auch Elsass-Lothringen in Frankreich, sollten unnötige Kontakte meiden und wenn möglich zu Hause bleiben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat noch einmal ausdrücklich auf die freiwillige Quarantäne hingewiesen. „Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie zwei Wochen zu Hause“, schrieben Spahn und sein Ministerium jeweils auf Twitter. Dies gelte „unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht“. Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt weltweit die am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Region der Welt.

Richtiges Husten und Niesen

Wegdrehen und mindestens einen Meter Abstand zu anderen halten, erläutert die Website „Infektionsschutz.de“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Idealerweise schnaubt oder hustet man in ein Papiertaschentuch, das man danach wegwirft. Ist keines zur Hand, hält man die Armbeuge eng vor Nase und Mund. Ob Husten oder Niesen: Wann immer möglich, sollte man danach Hände waschen.

Unbedingt vorbeugen

Nicht nur für Menschen, die sich – unabhängig von der Ursache – kränklich fühlen, sondern auch für alle gesunden Menschen gilt: Regelmäßig 20 bis 30 Sekunden Händewaschen, etwa immer vor Mahlzeiten oder nach dem Nach-Hause-Kommen sowie vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten. Um nicht nach dem Waschen direkt wieder Keime an die Hände zu bekommen, sollte man den Hahn wenn möglich mit einem Einweghandtuch oder mit dem Ellenbogen abdrehen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) betont aber auch: Der Hauptübertragungsweg scheine die Tröpfcheninfektion zu sein. Darum sollte man zu möglicherweise erkrankten Personen einen bis zwei Meter Abstand halten. Diese Empfehlung einzuhalten, sei aber etwa in einer überfüllten U-Bahn kaum möglich, sagt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen. Er rät, sich zu überlegen, auf welche Veranstaltungen man geht – wenn sie denn stattfinden – oder welche Wege man erledigt. Beispielsweise, ob man auf der Arbeit präsent sein muss oder etwa von zu Hause arbeiten kann.

Datum: 18. März 2020, Text: Tom Nebe/dpa, Bild-Collage: iStock/Getty Images Plus/wildpixel/OSTILL