Nützliche Fakten für einen gelungenen Besuch des Festes.
Beim Myfest am 1. Mai steht Kreuzberg wieder Kopf. Zehntausende Besucher strömen auf das Festgelände, besuchen die neun Bühnen und etlichen, von Anwohner betriebenen, Stände. Wer eine gute Zeit haben will, sollte auch einige Dinge im Hinterkopf haben. Deshalb hat das Abendblatt einige hilfreiche Infos zum Fest zusammengestellt.
Eingänge, Öffnungszeiten
Das MyFest beginnt um 11 Uhr und endet aus Lärmschutzgründen pünktlich um 22 Uhr. Zugang auf das Festgelände ist möglich über die Ein- und Ausgänge Oranienstraße/Oranienplatz, nördlich des Oranienplatzes, Wassertorplatz, Kottbusser Tor/Adalbertstraße, Skalitzer Straße/Ecke Mariannenstraße und Naunynsstraße/Ecke Manteuffelstraße. Einen reinen Ausgang gibt es noch an der Oranienstraße, Höhe U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof. Erste-Hilfe-Zelte und Opferanlaufstellen gibt es an der Mariannenstraße, südlich des Heinrichplatzes sowie Mariannenplatz/Ecke Wrangelstraße und am Oranienplatz, nahe Lidl.
Die Anfahrt
Schon in den vergangenen Jahren waren die U-Bahn-Stationen in unmittelbarer Nähe des Festgeländes – Görlitzer Bahnhof und Kottbusser Tor – von der Polizei aus Sicherheitsgründen geschlossen worden, zumeist schon gegen Mittag. In diesem Jahr kommt hinzu, dass auf der U1 zwischen Hallesches Tor und Schlesisches Tor noch bis zum 6. Mai Bauarbeiten laufen. Der dafür eingerichtete Ersatzverkehr wird von den Straßensperrungen für das MyFest betroffen sein. Aus Richtung Warschauer Straße läuft zwar normalerweise ein Pendelverkehr bis Skalitzer Straße, dieser wird am MyFest-Tag jedoch ab mittags eingestellt. Wer mit der U-Bahn kommt, dem bleiben der Moritzplatz und die Schönleinstraße als Ausstiegsmöglichkeiten.
Toiletten-Standorte
Insgesamt gibt es acht Toiletten-Container auf dem Festgelände: Am Oranienplatz/nahe Lidl, an der Naunynstraße/Ecke Adalbertstraße, Am Heinrichplatz, am Feuerwehrbrunnen im Bereich Mariannenplatz/Waldemarstraße, Am Mariannenplatz, Ecke Muskauer Straße, an der Adalbertstraße/Ecke Waldemarstraße und am Görlitzer Bahnhof. Chemie- und Biotoiletten gibt es an weiteren Standorten auf dem Gelände, zum Beispiel im Bereich Bullenwinkel, an der Naunynstraße/Ecke Mariannenstraße und an der Waldemarstraße in Höhe des Spielplatzes.
Der Anlass
Was angesichts der Feierstimmung manchmal ein wenig ins Hintertreffen gerät: Das MyFest ist politisches Statement, ein Ausdruck des Engagements für Freiheit und Toleranz, gegen Rassismus und Homophobie, gegen Fundamentalismus und für ein friedliches Miteinander. Als es vor 15 Jahren erstmalig organisiert wurde, war die Grundidee, den bis dahin oft mit Ausschreitungen verbundenen Demonstrationen zum 1. Mai eine friedliche Feier entgegen zu setzen, bei der sich Anwohner und Gleichgesinnte wohlfühlen können. Wer mitfeiert, sollte sich dieser Geschichte bewusst sein.
MaiGörli unabhängig
Im Görlitzer Park wird erstmals eine offizielle Veranstaltung stattfinden. In den Jahren zuvor war die Zahl Feiernder, die sich dort trafen, zunehmend größer geworden. Mit der Folge, dass im Anschluss ein massives Vermüllungsproblem zu bewältigen war und Anwohner der Umgebung zunehmend über Lärmbelästigungen bis zum nächsten Morgen klagten. Der Zugang zum Park erfolgt in diesem Jahr nur durch Sicherheitsschleusen, die Zahl der Besucher wird auf 12.000 begrenzt. Glasflaschen, Grills und große Musikanlagen können nicht mit in den Park genommen werden, Getränke zur Selbstversorgung in Plastikflaschen und TetraPaks aber sehr wohl – bis zu drei Liter pro Person. Trinkwasser wird auf dem Gelände kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf zwei Bühnen gibt es Programm. Im Gegensatz zum MyFest wird MaiGörli vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg organisiert.
Problem Demonstration
Die linksautonome Szene hat für die Zeit ab 18 Uhr eine große Demonstration öffentlich angekündigt, sie bei der Polizei jedoch nicht angemeldet. Auch verweigern sie jeden Kontakt zu Behörden. Darüber hinaus wurde angekündigt, die Demonstration werde das „Fest für Yuppies“ MaiGörli „thematisieren“ und „schauen, was die Lage vor Ort hergibt“. Die Polizei geht von hoher Beteiligung aus, da andere Veranstaltungen im Umland, die traditionell Gegendemonstrationen der Szene hervorrufen, abgesagt worden sind. Darüber hinaus haben die Veranstalter die Teilnehmer dazu aufgerufen, PKK-Fahnen auf der Demonstration zu zeigen – eine Provokation, denn die PKK ist in Deutschland verboten, das öffentliche Zeigen ihrer Symbole eine Straftat. Es wird davon ausgegangen, dass die Polizei so zum Einschreiten gezwungen werden soll, damit es zu Eskalationen kommt.
Text: Redaktion, Bild: Imago/Müller Stauffenberg