Wenn Vergessen Alltag wird und im Kopf zunehmend Konfusion herrscht, könnte die Ursache dafür Alzheimer sein.
Alzheimer kommt schleichend. Erst leidet das Kurzzeitgedächtnis, dann das Langzeitgedächtnis und schließlich sind Betroffene vollkommen auf die Hilfe und Pflege anderer angewiesen. Die Krankheit ist häufig, die häufigste Demenz-Form von allen. Fast jeder hat oder hatte bereits Kontakt zu Menschen mit Demenz, viele in der eigenen Familie. Alzheimer ist eine Erkrankung des Gehirns und ist vorrangig vom fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses geprägt. Die Betroffenen verlieren im Verlauf der Krankheit aber zunehmend auch andere geistige Fähigkeiten. So fällt es ihnen etwa immer schwerer, sich zu orientieren, zu organisieren und das Sprachverständnis nimmt ab.
Frauen sind häufiger betroffen
Alzheimer tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter auf. Die allermeisten Patienten sind über 80 Jahre alt. Doch bereits ab 40 Jahren nimmt die Vergesslichkeit bei jedem Menschen zu, wie der Facharzt für Neurologie und neurologische Humangenetik an der Berliner Charité, Dr. Péter Körtvélyessy, erklärt. Zudem seien deutlich häufiger Frauen betroffen als Männer. Einen Unterschied in der Symptomatik gibt es bei den beiden Geschlechtern jedoch nicht. Häufig beginnt die Krankheit damit, dass Betroffene den „Faden verlieren“ und den Alltag immer schlechter alleine meistern können.
Keine erfolgreichen Therapien
Bisher gibt es noch keine erfolgreiche Therapie. Aber eine frühzeitige Behandlung kann die Symptome und Beschwerden, die sie mit sich bringen, lindern und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Die Behandlung besteht derzeit aus einer Kombination zwischen medikamentösen und nicht-medikamentöse Therapien. Die Hoffnung auf neue Wirkstoffe ist derzeit groß.
Der Name der Erkrankung geht auf den deutschen Arzt Alois Alzheimer zurück, der im Jahr 1906 erstmals die für die Erkrankung typischen Ablagerungen im Gehirngewebe beschrieb. Die Erkrankung wird auch Morbus Alzheimer, Alzheimer’sche Krankheit, Alzheimer-Demenz oder Demenz vom Alzheimer-Typ genannt.
Die Symptome der Alzheimer-Erkrankung entstehen durch eine verminderte Funktionsfähigkeit und den Untergang von Nervenzellen. Obwohl auf diesem Gebiet mit Hochdruck geforscht wird, sind die Gründe für diese Vorgänge noch immer unbekannt. „Die Krankheit ist hochkomplex“, sagt Péter Körtvélyessy.
Datum: 29. September 2020, Text: Anna von Stefenelli, Bild: gettyimages/PIKSEL