Die Staatsoper Unter den Linden öffnet wieder ihre Türen.
Sieben Jahre hat es gedauert die Staatsoper Unter den Linden umzubauen. Eigentlich sollte das Konzerthaus bereits vor vier Jahren wiedereröffnen. Die Rundum-Sanierung des ersten, ältesten und prunkvollsten Opernhauses Berlins aber dauerte länger als geplant. Die lange Wartezeit soll sich nun bezahlt machen. Vor der Eröffnung wuchs nicht nur bei den Beteiligten die Vorfreude. Zur Eröffnung am 3. Oktober kamen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wolfgang Schäuble, Arte übertrug die Gala live im Fernsehen. Noch wird hier zwar weiter gebaut, ab sofort aber auch wieder geprobt, gesungen und musiziert.
400 Millionen Euro wurden in die Entkernung und Sanierung des historischen Gebäudes gesteckt. Das soll in Zukunft nicht nur Opernfans anlocken, sondern auch das Herzstück der neuen Kultur-Mitte Berlins sein. Zwischen Museumsinsel, Humboldtforum und dem Boulez-Saal sticht die Staatsoper Unter den Linden mit ihrer pinken und denkmalgeschützten Fassade allemal heraus. Vergangenes und Gegenwärtiges vereinen sich in der neuen, alten Staatsoper wie in kaum einem anderen Gebäude der Stadt. So erwarten Besucher hinter der historischen Fassade modernste High-End-Bühnentechnik und eine neue Nachhallgalerie. Um eine bessere Akustik zu gewährleisten, wurde die gesamte Decke um mehrere Meter angehoben. Die neue Ära der Staatsoper wird mit einem mehrtägigen „Präludium“ eingeleitet.
Nach Open-Air Konzerten und Auftritten der Staatskapelle mit Leiter Daniel Barenboim folgt an diesem Wochenende ein „Konzert für Berlin“ mit Werken von Elgar, Verdi, Smetana und Debussy. Die Tickets für das Konzert am 7. Oktober sind ausschließlich über den Verlosungsweg erhältlich. Am 8. Oktober folgt dann ein weiterer Auftritt der Wiener Philharmoniker. Karten dafür gibt es ab 60 Euro. Mit der Neueröffnung können auch die vielen Mitarbeiter der Staatsoper wieder in ihr Konzerthaus umziehen. Die letzten Jahre diente ihnen das Schillertheater im Charlottenburger Westen als Übergangsspielstätte. Auch bei ihnen ist die Freude über die Wiedereröffnung groß. Die hat sich immerhin über Jahre hinweg immer wieder verzögert. Und auch wenn noch nicht alles steht in der Staatsoper Unter den Linden, macht sich unter den Mitarbeitern bereits Euphorie breit.
Gründe dafür sind neben der modernen Technik und der verbesserten Akustik auch der unterirdische Tunnel, der das Intendanzgebäude von nun an mit dem Probezentrum und dem Opernhaus verbinden und die logistischen Wege erleichtern wird. Das im Volksmund auch „Lindenoper“ genannte Konzerthaus wurde bereits in den Jahren 1741 und 1743 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut und diente fortan als Königliche Hofoper. Seit dem Jahr 1992 leitet der Musiker Daniel Barenboim das Haus.
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