Bauarbeiten starten im Mai 2021. CDU fordert: Anwohner und Einzelhandel dürfen bei Planung nicht vergessen werden.
Im Mai kommenden Jahres wird die U-Bahnlinie 6 saniert. Zwischen den Bahnhöfen Alt-Tegel und Kurt-Schumacher-Platz werden Fahrgäste für lange Zeit mit Schienenersatzverkehr (SEV) leben müssen. Noch ist unklar, welche Belastungen das für die Anwohner bedeutet.
Fest steht: Um alle Fahrgäste, die normalerweise die U-Bahn nutzen, zu transportieren, müssen viele Busse in einem engen Takt eingesetzt werden. Dafür sind in der Berliner Straße in Tegel beidseitig Busspuren geplant. Unklar ist, wie diese Busspuren konkret aussehen werden.
Weniger Parkspuren
Es gibt Überlegungen, dass dafür die Parkspuren verschwinden könnten. Ein Plan, den die CDU-Bezirksverordneten Felix Schönebeck und Dirk Steffel mit Bedenken sehen. „Der SEV muss einwandfrei funktionieren“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Klar ist aber auch: Wenn auf der Berliner Straße rund 100 Parkplätze im Bereich von Alt-Tegel bis Schlieperstraße für Busspuren wegfallen, wird sich die Parkplatzsituation weiter verschärfen.“
Die Parkplatznot sei in Tegel ohnehin schon sehr groß. Für Anwohner und Kunden des lokalen Einzelhandels sei die Parkplatzsuche beschwerlich. „Der Einzelhandel hat es gerade in der Corona-Krise nicht leicht“, so Schönebeck und Steffel. „Deshalb muss diese Auswirkung bei der Planung unbedingt mitgedacht werden.“
Senat soll Verkehrskonzept vorlegen
Zuvor hatte Jörg Stroedter, SPD-Fraktionsvize im Abgeordnetenhaus, angesichts der bevorstehenden Arbeiten an U6, A 11 (ab 2023), Ollenhauerstraße (ab 2023) und S25 Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne) aufgefordert, ein Verkehrskonzept für diese Phase vorzulegen. „Schon die Sperrung der U6 führt dazu, dass neben dem Schienenersatzverkehr eine erhebliche Anzahl an Pkws zu dem normalen Verkehrsaufkommen hinzukommen, wodurch die sowieso schon hochbelasteten Straßen Scharnweberstraße und Berliner Straße an ihre Kapazitätsgrenzen kommen“, so der Abgeordnete aus Reinickendorf.
Für die Dauer der Sanierungsarbeiten müssen Entlastungs- und Umleitungslösungen gefunden werden, die rechtzeitig öffentlich kommuniziert werden, so dass die Bürger informiert und im besten Fall beruhigt sind und sich nicht „abgehängt“ fühlen. Stroedter: „Es gilt, praktikable Wege zu finden, um ein Verkehrschaos zu verhindern. Panikmache nützt hier wie immer gar nichts.“
Datum: 4. Mai 2020, Text: Redaktion/NM, Bild: I Love Tegel e.V.