Der Neubau des Einkaufs- und Bürokomplexes am Treptower Park liegt in weiter Ferne. Die Sorgen um das CineStar-Kino wachsen.
Was wird aus dem CineStar-Kino an der Elsenstraße in Alt-Treptow? Bereits seit 2018 ist davon die Rede, dass an der Stelle des 1997 vollendeten Gebäudekomplexes ein Neubau entstehen soll. Der Baubeginn ist genauso offen wie die Frage. ob in dem künftigen Gebäude Platz für ein Kino oder eine andere Nutzung kultureller Art sein wird.
Das Erdgeschoss werde für Einzelhandel und ein Fitnessstudio ausgestattet, in den acht Etagen darüber sollen ein Hotel und Büros unterkommen, erfuhr die Abgeordnete Katalin Gennburg (Die Linke) aus Senatskreisen zum vorläufigen Stand. In der obersten Etage sei ein Restaurant samt Terrasse vorgesehen.
Der Neubau wird weniger hoch
Die Ungewissheit rührt auch daher, dass der Bauherr, das Immobilien-Unternehmen Aroundtown, die Höhe des geplanten Neubaus nach einer Entscheidung des Landesdenkmalamtes von 77 auf 38 Meter reduziert hat. Zahlreiche Einzeldenkmale und Denkmalbereiche würden berührt werden, sodass mit der Planung „eine Beeinträchtigung des dringenden Gesamtinteresses“ einhergehe, befand die Behörde
Entschieden ist noch gar nichts, denn das Bebauungsplanverfahren steht ganz am Anfang. Das wird wegen der Personalnot im Bezirksamt Treptow-Köpenick auch vorerst so bleiben. Viele Menschen im Treptower Norden befürchten indes, dass das CineStar am Ende wirklich unter die Räder kommt. Sollte es dazu kommen, würde es offenbar nicht an der Auslastung des 2.400 Plätze zählenden Kinos liegen. „Seit der Wiedereröffnung sind wir mit den Besucherzahlen überaus zufrieden, obwohl die 3G-Regelung und die Beschränkungen der Sitzplatzkapazitäten eine Hemmschwelle für den Kinobesuch darstellen“, lässt CineStar mitteilen. Das Mietverhältnis habe nach wie vor Bestand. Aroundtown hüllt sich in Schweigen.
Abgeordnete Gennburg: “Kino muss erhalten bleiben.”
„Dieses Kino ist ein öffentlicher Ort, der für die Menschen im Kiez unbedingt erhalten werden muss”, sagt Gennburg. “Noch gibt es allerdings keine Übereinkunft für eine solche Nutzung in dem Neubau. Bei den weiteren Planungen muss unbedingt eine ordentliche Bürgerbeteiligung stattfinden. Dieses gut angebundene Grundstück in Toplage darf auf keinen Fall Spekulanten überlassen werden. Dem Investor muss klargemacht werden, dass er dort nicht machen kann, was er will. Bei all diesen Punkten steht das Bezirksamt Treptow-Köpenick besonders in der Pflicht.“
Datum: 30. August 2021, Text und Bild: Nils Michaelis