Das Ballettensemble des Palastes abgelichtet vom „fotografischen Chronisten von Identitäten und Tanzpublikum-Kurator der Berliner Techno-Szene“. 

Auch wenn der Friedrichstadt-Palast derzeit nicht sein gewohntes Show-Programm liefern kann, so dient er nun doch weiterhin als Kulturstandort. Ab dem 2. Oktober zeigt die Fotoausstellung „Sven Marquardt. Stageless.“ rund 70 Porträts von 26 Tänzerinnen und Tänzern des Ballettensembles. Pandemiebedingt ihrer Bühne beraubt, werden sie nun von Felix Hoffmann, Hauptkurator von C/O Berlin, im Foyer des Palastes in Szene gesetzt.

Eigene Bildsprache

Sven Marquardt, „fotografischer Chronist von Identitäten und Tanzpublikum-Kurator der Berliner Techno-Szene“ wie er vom Friedrichstadt-Palast angekündigt wird, hat im Oktober vergangenen Jahres Mitglieder des Ballettensembles des Palastes unmittelbar nach einem Auftritt porträtiert. In der ihm eigenen Bildsprache sei es Marquardt gelungen, den Übergang von dramatisch-maskenhaften Bühnenrollen zu den erschöpften Gesichtern der Tänzerinnen und Tänzern nach Vorstellungsende einzufangen.

So entstanden eindringliche Porträts, die die Darsteller bei der Metamorphose von ihrem professionellen zu ihrem privaten Ich zeigen. Authentisch und zeitlos bilden die Fotografien eine andere Facette der Compagnie ab und geben so einen Blick hinter die glitzernde Fassade der größten Theaterbühne der Welt. Normalerweise lassen sich hier jährlich eine halbe Million Gäste von den Grand Shows begeistern.

Zwangspause für Künstler 

Doch am 11. März wurde dem Farbenrausch der Stecker gezogen. Den porträtierten Künstlern fehlt seitdem die Bühne, da aufgrund der Pandemie und anschließend vorgezogener Lüftungssanierung alle Vorstellungen bis Dezember abgesagt werden mussten. Der Eintritt zur Schau ist kostenlos. Geöffnet hat das Palast-Foyer täglich von 11 bis 20 Uhr. 

Datum: 27. September 2020, Text: red., Bild: Sven Marquardt