Bilanz: Bologna Reform brachte nicht die erwünschten Erfolge.

Schneller zum angestrebten Universitätsabschluss, um so früh wie möglich der Wirtschaft als gefragte Fachkräfte zu Verfügung zu stehen, das war die Idee der Bologna Reform. Diese ist inzwischen 14 Jahre her und, wie eine Befragung von Randstad und ifo über mehr als 1.000 Personalleitern zeigt, nicht so erfolgreich, wie es sich die Unternehmen wünschten: So ist die Zufriedenheit mit der Ausbildung der Hochschulabsolventen bei 32 Prozent der Befragten gesunken und nur bei zwei Prozent gestiegen. Befragt wurden große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Diese gaben an, insbesondere die Ausbildung der Hochschulabsolventen habe sich verschlechtert. Dabei fiel auf: Bachelor- oder Masterstudenten schnitten bei der Beurteilung durch die Unternehmen häufiger schlecht ab als andere Abschlüsse wie Diplom oder Staatsexamen. Besonders der Master-Abschluss steht bei den Befragten in der Kritik: Bei Unternehmen, die vorwiegend Masterabsolventen einstellten, gaben 42 Prozent an, die Zufriedenheit mit dem Leistungsniveau sei gesunken. Einer der Gründe ist die enorme Lücke zwischen Theorie und Praxis. Zwar lernen die Studenten in der seit der Bologna Reform verkürzten Studienzeit das Wesentliche, es fehlt ihnen jedoch an Praxiserfahrungen. So sehen Personalleiter die größten Defizite in der Selbstständigkeit, der Problemlösungskompetenz, dem Abstraktionsvermögen sowie der Allgemeinbildung.

txn, Quelle: randstad/txn