Große Pläne für ehemalige Zigarettenfabrik werden umgesetzt.
Lange Zeit passierte nichts auf dem Gelände der ehemaligen Zigarettenfabrik Reemtsma an der Mecklenburgischen Straße. Doch schon bald sollen hier die Bagger rollen und die Grundsteine für ein Großprojekt legen, das sowohl Platz für Künstlerateliers und Start-Ups als auch Gewerbe und einen Wochenmarkt bieten soll. Die Filmschauspiele Berlin, die hier vor einigen Jahren eingezogen ist, darf weiter Mieter auf dem Gelände bleiben. Ohnehin sollen viele der geschichtsträchtigen Produktionshallen erhalten bleiben, ebenso wie das Bürogebäude und der Handwerkerhof.
Neue Gebäude
Aber auch einiges Neues soll entstehen, darunter Kitas, ein Hotel, kleine Läden und ein Kino. Pläne für die Schaffung von Wohnraum wurden vom Senat abgelehnt, der das Areal als Gewerbe- und Industriefläche gewidmet hat. Auf mehr als 100.000 Quadratmetern könnten bald 10.000 Menschen arbeiten und an neuen Innovationen werkeln. Dafür soll unter anderem das ehemalige Hochregallager entkernt und zu einem hochmodernen „Start-Up-Inkubator“ ausgebaut werden – gläserne Balkone und Platz für Dachbegrünung inklusive. Dadurch sollen in Zukunft junge Unternehmen in den Bezirk gelockt werden. Auch zur Anreise haben die Investoren moderne Pläne: mit autonom fahrenden Elektrobussen geht es demnach bald vom U- und S-Bahnhof Heidelberger Platz unterirdisch zum Areal mit dem Projektnamen „Go West“. Reichlich Platz soll es hier aber auch für Autos und natürlich Fahrräder geben.
Kleine Stadt
Laut Geschäftsführer der Wohnkompanie, Stephan Allner, soll aus der ehemaligen Fabrik bald eine kleine Stadt in der Stadt werden. Bereits im Jahr 2014 hatte er das Grundstück erworben, das leer steht, seitdem Reemtsma seine Produktion im Jahr 2012 ins Ausland verlegt hat. Insgesamt soll der Um- und Ausbau zum modernen Arbeitscampus knapp eine Milliarde Euro kosten. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 vorgesehen. Die ersten Mieter sollen schon 2021 einziehen.
Datum: 19. Januar 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: Wikimedia Commons/Dirk Ingo Franke