Mit diesen Tricks lässt sich die Quarantäne-Langeweile bekämpfen.
Ein, zwei Wochen die Kinder betreuen – das ist für die meisten Eltern nichts Neues. In Corona-Zeiten fallen aber die meisten Freizeitaktivitäten, die sonst die unterrichtsfreie Zeit füllen, weg. Je länger Schulen und Kindertagesstätten geschlossen bleiben, desto mehr Kreativität ist gefordert. Dabei können ganz alltägliche Dinge für die Kinder jetzt spannend sein, sagt Lara Merz, selbstständige Erlebnispädagogin. Und präsentiert gleich ein paar Tipps für die Quarantäne-Zeit. „Toilettenpapier hat zurzeit vermutlich jeder genug zu Hause“, sagt Patricia Wons. Die Betreiberin des Familienblogs „Moms-Blog“ hat dazu passend einen Tipp: Aus den Papprollen eine Kugelbahn basteln. Dafür werden die Innenrollen aus Toiletten- oder Küchenpapier zunächst unterschiedlich lang zurechtgeschnitten. Damit man die Murmeln beim Rollen später beobachten kann, einfach einige Rollen längs halbieren oder mit kleinen Fenstern versehen. Die zurechtgeschnittenen Rollen werden dann mit Klebepads in Zickzack- oder Schlangenform an Tür oder Wand befestigt – immer so, dass die Murmel von Rolle zu Rolle ihren Weg findet.
Bewegung fördern
Wohnungsolympiade. Damit sich die Kinder auch drinnen richtig austoben können, schlägt Erlebnispädagogin Merz vor, eine Wohnungsolympiade zu veranstalten. Dafür können in jedem Raum kleine Erlebnisparcours eingerichtet werden. Das funktioniert mit kleinen Hilfsmitteln wie einem Zollstock, auf dem dann balanciert werden muss. Auch das Spülbecken in der Küche lässt sich super einbinden. Mit verbundenen Augen müssen die Kinder zum Beispiel erfühlen, wann ihr Teller sauber gespült ist.
Eltern können für die Olympiade durchnummerierte Zettel mit Aufgaben in der Wohnung verteilen. An einem zentralen Punkt wird auf einem Spielfeld mit den jeweiligen Nummern nacheinander gewürfelt. Der Spieler muss die gewürfelte Zahl zunächst in der Wohnung finden und die entsprechende Aufgabe lösen. Zum Beispiel: zehn Hampelmänner machen, fünfmal rechtsherum im Kreis drehen, ein Lied singen, mit geschlossenen Augen den Namen auf ein Blatt Papier schreiben, fünf Dinge aufräumen, fünf Reimpaare finden, einen Witz ausdenken oder einen neuen Namen für das Lieblingsessen erfinden.
Tierische Entdeckungstouren
Wer einen Garten hat, kann mit den Kindern auf Entdeckungstour gehen und schauen, was dort so „kreucht und fleucht“, sagt Merz, die selbst Mutter von drei Kindern ist. Die Tierchen lassen sich sowohl zählen als auch fotografieren.
Samenbomben basteln
Auch über kleine Geschenke wie Samenbomben freuen sich die Nachbarn. Dazu einfach eine Blumensamen- oder Kräutermischung mit fünf Teilen Blumenerde und zwei Teilen Katzenstreu mischen. Bei Bedarf ein wenig Wasser hinzufügen. „Wie wenn man Frikadellen knetet“, sagt Merz. Anschließend an der Sonne trocknen lassen und kühl und trocken lagern. Je nachdem, wie gut sie getrocknet sind, halten sie sogar bis zu zwei Jahre. ?
Spiele personalisieren
Spieleklassiker wie Halli Galli oder Memory lassen sich ganz leicht personalisieren. Dafür lässt man die Kinder zum Beispiel Fotos von der Familie, von Freunden oder Tieren heraussuchen und ausdrucken, erklärt Merz. Insbesondere für ältere Kinder sind Memoryspiele aus Fotos herausfordernder, wenn sie ähnliche Fotos zeigen, zum Beispiel eines gemeinsamen Picknicks, sagt Merz. Kinder mit viel Fantasie können sich auf Papier natürlich auch eigene Brettspiele mit bunten Hintergründen oder Quizfragen ausdenken.
Datum: 28. März 2020, Text: dpa, Bild: Mascha Brichta/dpa