Beliebig Kleidung Probe-tragen kann man dank der Kleiderei. Bild: IMAGO/Cavan Images
Beliebig Kleidung Probe-tragen kann man dank der Kleiderei. Bild: IMAGO/Cavan Images

Neben Second-Hand als günstige Alternative für Klein und Groß lohnt es sich, Kleidung zu leihen statt zu kaufen

Second-Hand-Shopping zum Wohl von Geldbeutel und Umwelt ist wahrlich kein Geheimtipp mehr. Dennoch ist es mitunter schwierig, Läden in der Stadt zu finden, die nicht entweder gut und teuer oder billig und ramschig sind – sondern etwas dazwischen.


Die Berliner Sparfüchse verraten, wo man am besten shoppen geht, wo Familien auf ihre Kosten kommen und was es mit dem Trend des Kleiderleihens auf sich hat:

Für die Großen:

Yummy ist ein ­großartiger Lieblings-­Vintage-Laden. ­Vintage ­bedeutet, dass Kleidungs­stücke mindestens zwanzig Jahre alt sind, während sich der Begriff Second-Hand ­lediglich darauf bezieht, dass die Kleidung bereits von einer anderen Person getragen wurde. Der Laden ist zwar Neukölln-hip in seiner Aufmachung und bei der Kundschaft, aber die Kleidung ist absolut zeitlos.

Denn worauf die italienische Besitzerin vor allem wert legt, sind gute Materialien. Polyester muss man hier lange suchen, fast alles besteht aus ­Baumwolle, Wolle, Seide oder Kaschmir – und das zu guten Preisen. Die klassische Seidenbluse kostet 29 Euro, Jeans bewegen sich ­zwischen 50 und 60 Euro, und Woll- und Kaschmirpullover sind nie teurer als 30 –50 Euro.

Yummy Vintage Bürknerstr. 12, Neukölln, Mo-Sa 13-19 Uhr

Für die Kleinen:

Anna Och Larson besteht aus drei Räumen voll gut erhaltener Second-Hand-Ware für Kinder in Kreuzberg. Anna führt das Geschäft in der Graefestraße schon in zweiter Generation. Gemeinsam mit ihrem Mann Lars kauft sie hier hochwertige Kinderkleidung an – dabei wird Wert auf Geschmack und Qualität ­gleichermaßen gelegt – Teile von Billig-Modemarken sucht man bei Anna och Larson vergeblich.

Zudem findet man in dem ­Laden auch eine kleine Auswahl an Stoff- und Kaschmirhosen, die Anna und Lars aus alter Kinderkleidung selbst nähen. Das Sortiment wird von einem schönen Angebot von gebrauchtem Holzspielzeug und besonderen Kinderbüchern abgerundet.

Anna och Larson Graefestr. 1, Kreuzberg, Mo–Fr 11–18 Uhr

Kleiderleihen?

Das Konzept des Kleiderleihens ist nicht ganz neu – den ersten und nach wie vor einzigen Berliner Laden gibt es seit 2022 – aber er gilt immer noch als Geheimtipp. Das Prinzip der Kleiderei in Kreuzberg ist einfach: Für einen monatlichen Betrag von 29 Euro kann man jeden Monat vier Teile leihen und so oft austauschen, wie man mag. Für 10 Euro mehr sind sogar sechs Teile inkludiert.

Wer ein Teil behalten möchte, kann es kaufen – mit 10 Prozent Rabatt. Nach einem Monat Leihdauer steigt der Rabatt auf 20 Prozent. Somit ist das Fehlkauf-Risiko praktisch ausgemerzt.

Kleiderei Oranienstr. 44, Kreuzberg, Mi-Sa 12-19 Uhr

(www.berliner-abendblatt.de/sparen

Instagram: @berliner_abendblat)

Text: Marie Ladstätter