Telekommunikationstechnik-Hersteller hat Produktion schon vor Wochen eingestellt.
Der Standort des Telekommunikationstechnik-Herstellers Infinera in der Siemensstadt wird offenbar schneller abgewickelt als ursprünglich geplant. Laut einem Pressebericht soll das Werk bereits in der dritten Augustwoche schließen. Ursprünglich war der 30. September als Frist genannt worden.
Das US-Unternehmen hatte den Standort des Wettbewerbers Coriant im vergangenen Jahr übernommen und wenig später das geplante Aus der Produktion verkündet. Rund 400 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Die Produktion der Technik, die unter anderem beim neuen Mobilfunkstandard 5G eingesetzt wird, wurde laut dem Bericht bereits vor gut zwei Wochen eingestellt.
Düstere Zukunft
„Ich bin bestürzt, wie der US-amerikanische Konzern Infinera in Spandau agiert”, erklärte Helin Evrim Sommer, Bundestagsabgeordnete für Spandau und Charlottenburg Nord. “Schon früh hat sich angedeutet, dass der IT-Hersteller Coriant nur gekauft wurde, um Patente und Kundendaten abzugreifen.” Die Bundesregierung habe dem Treiben trotz des kreativen Protests der Beschäftigten nur tatenlos zugesehen. Und nun sei es zu spät.
“Infinera flüchtet sich vor der viel zu spät eingeleiteten Investitionsprüfung vorzeitig ins Ausland”, so die Linke-Politikerin.”Die Beschäftigten und ihre Familien blicken in eine düstere Zukunft. Der ehemalige Industriestandort Siemensstadt verliert einen weiteren profitablen und zukunftsträchtigen Betrieb.“
Datum: 7. August 2019. Text: Redaktion. Bild: imago images/Bernd Friedel