Das Ersthelfermobil bei Schlaganfällen.
Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute: Je schneller medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, desto größer ist die Chance, dass der Patient ohne langfristige Schäden überlebt. Mit dem Stroke-Einsatz-Mobil (STEMO) kann direkt vor Ort mit der zielgerichteten Behandlung des Patienten begonnen werden. Ein STEMO ist seit Anfang März am Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) stationiert und versorgt damit den Berliner Osten in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Das STEMO verfügt neben hochmoderner Labordiagnostik und einer telemedizinischen Anbindung an das Unfallkrankenhaus über einen Computertomographen, mit dem exakte Schichtaufnahmen des Gehirns erstellt werden können. So lässt sich klären, ob ein Blutgefäß im Kopf durch ein Gerinnsel verstopft ist. Bei dieser Schlaganfall-Diagnose kann dann direkt mit der Behandlung mittels Thrombolyse begonnen werden. Dabei wird ein Medikament verabreicht, das den Blutpfropf auflösen soll. Bislang war nur ein STEMO in der Feuerwache Wilmersdorf stationiert und kam überwiegend im Westen und Südwesten Berlins zum Einsatz. Mit dem neuen STEMO 2, das seine Basis am Unfallkrankenhaus Berlin hat und jetzt im Rahmen einer Feierstunde offiziell in Dienst gestellt wurde, können auch größere Gebiete des Berliner Ostens abgedeckt werden. „Als überregionale Einsatzabteilung verfügt die Klinik für Neurologie am Unfallkrankenhaus Berlin über große Erfahrungen in der Schlaganfall-Behandlung.
Dieses Spezialwissen können die Spezialisten des ukb jetzt auch im STEMO einbringen: In den vergangenen beiden Jahren wurden acht medizinisch-technische Radiologie-Assistenten (MTRA) und vier neurologische Fachärzte für den Einsatz im Schlaganfall-Mobil qualifiziert und damit für die Behandlung der Patienten gut vorbereitet“, sagt ukb-Chef Prof. Axel Ekkernkamp. Auch die Berliner Feuerwehr zeigt sich begeistert von den neuen Möglichkeiten. „Mit dem STEMO setzt Berlin Maßstäbe bei der Akut-Therapie des Schlaganfalls“, sagt Landesbranddirektor Wilfried Gräfling zu den Möglichkeiten, die sich mit dem neuen Rettungsfahrzeug ergeben. Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle verwies in diesem Zusammenhang auch auf die demographische Struktur im Bezirk hin: „Gerade in unserer Stadtregion bei einer wachsenden Zahl älterer Menschen ist diese neue Option eine wertvolle Unterstützung der Notfallversorgung.“
red / Stefan Bartylla, Bild: Unfallkrankenhaus Berlin(ukb)