EM für Islandpferde auf Wilmersdorfer Eisbahn.
Vor 50 Jahren sind die Islandpferde von der Insel aus Feuer und Eis im Nordatlantik auf den Kontinent zurückgekommen, den sie vor tausend Jahren mit Wikinger-Schiffen in Richtung Island verlassen haben. Die harte Natur der Insel und zehn Jahrhunderte Reinzucht schufen ein starkes und kräftiges Pferd, ausdauernd, selbstständig und verlässlich in jeder Situation. Es kann selbst auf dem Eis Höchstleistung bringen, genauso sicher, elegant und kraftvoll wie auf einer Sandbahn. Davon können sich Zuschauer am 25. und 26. Februar im Horst-Dohm-Eisstadion, Fritz-Wildung-Straße 9, in Wilmersdorf selbst überzeugen, wenn dort die Europameisterschaft der Islandpferde auf Eis, die „IceHorse 2017“, stattfindet. Damit die Pferde jedoch Höchstleistungen auf der spiegelglatten Bahn vollbringen können, werden diese mit einem speziellen Hufbeschlag fit gemacht für den rutschigen Untergrund. Er besteht aus Stollen und Eisnägeln. Damit kann das Pferd nicht ausrutschen und schneller abbremsen.
Bequemes Reiten
Das Islandpferd zeichnet sich vor allem durch seine ihm angeborenen Gangarten aus. Neben den allen Pferden eigenen Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp beherrschen Islandpferde zusätzlich den Tölt und den Pass. Diese beiden Gangarten sind genetisch verankert, wurden aber den meisten Warmblutpferden weggezüchtet. In Island hingegen legte und legt man großen Wert auf den für lange Reisen bequem zu sitzenden Tölt und den schnellen Pass und deren Erhaltung in der Zucht. Islandpferde, die den vierten und fünften Gang beherrschen, werden „Fu?nfgänger“ genannt, „Viergänger“ beherrschen als zusätzliche Gangart nur den Tölt.
Vergünstigte Tickets
Wo sonst im Winter Eiskunstläufer und Eishockeyspieler anzutreffen sind, messen sich Ende Februar die besten Reiter-Pferd-Kombinationen Europas in der Kunst des Eisreitens. Aus Deutschland, allen skandinavischen Ländern, aus Österreich, der Schweiz und Holland rollen die Pferdetransporter nach Berlin. Fünfmal fand IceHorse bereits in Berlin statt. Seit 2008 gilt der Wettbewerb offiziell als Europameisterschaft und wird jährlich vergeben. Organisator Bernhard Fliß ist begeistert: „Wo 1985 der erste Eisschnelllauf-Weltcup in Deutschland stattfand, präsentieren sich in wenigen Wochen wieder die besten Reiter und Pferde auf Eis.“ Für die rund 5.000 Zuschauerplätze, davon 1.500 überdacht, gibt es vergünstigte Tickets im Vorverkauf:
20 Euro (Jugendliche 10 Euro), Dauerkarten 30 Euro (15 Euro); Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr sind frei.
Weitere Informationen: www.IceHorse2017.de
red/mh, Bild: Ulrich Neddens