Kultur: Zum Pfingstwochenende gibt es ein abwechslungsreiches Programm.
Wer über das Pfingstwochenende in Berlin ist, der kann was erleben: In der ganzen Stadt wird ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geboten – und auch im Südwesten gibt es viel zu sehen.
Buntes Feier-Angebot
Einer der Höhepunkte ist auch in diesem Jahr der Karneval der Kulturen: Am Samstag, 14. Mai, findet in diesem Rahmen ein Kinderkarneval vom Kreuzberger Mariannenplatz zum Görlitzer Park statt; zugleich gibt es am Blücherplatz Samstag und Sonntag von 11 Uhr bis Mitternacht und Montag bis 19 Uhr ein buntes Straßenfest. Der eigentliche Umzug beginnt wiederum am Sonntag, 15. Mai ab 12.30 Uhr.
Mehr Gruppen
Von den 73 Gruppen – das sind laut Initiatoren elf mehr als im Vorjahr –, die am Pfingstsonntag mit insgesamt 5.000 ehrenamtlichen Akteuren zum Umzug starten, stammen 66 aus Berlin, 37 werden durch internationale Gäste verstärkt. Zwölf Kinder- und Jugendgruppen reihen sich in den Umzug ein. 23 Gruppen zeigen traditionelle Darbietungen. Bei zehn Gruppen stehen politische Themen wie Flüchtlingspolitik und Menschenrechte im Mittelpunkt. Fünf Gruppen arbeiten explizit mit geflüchteten Menschen, zwölf sind zum ersten Mal dabei. Die Route führt erneut vom Hermannplatz (Start: 12.30 Uhr) über die Hasenheide, Gneisenau- und Yorckstraße bis zur Kreuzung an der Möckernstraße. Die letzte Umzugsgruppe wird gegen 21.30 Uhr am Ziel erwartet.
Dickes Loch
Mit der Piranha Arts AG gibt es einen neuen Träger. Dem neu gegründeten Beirat gehören 17 Vertreter der Karnevalsakteure an. Zur Vorbereitung des Spektakels hat das Organisationsteam zum Jahresbeginn ein „Haus des Karnevals“ in Marzahn bezogen. Die Kosten für die Veranstaltung werden mit rund 1,5 Millionen Euro angegeben. Vom Senat kommen 830.000 Euro. Der Rest wird über Einnahmen wie Standgebühren sowie Sponsoring erwirtschaftet. Für das kommende Jahr stehen im Landeshaushalt 500.000 Euro, ursprünglich waren 270.000 Euro eingeplant. Die zuständige Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) sagte gegenüber Medien, an dieser Lücke werde die Veranstaltung nicht scheitern.
Das sehen die Organisatoren anders. „Von diesen 300.000 Euro hängt die Zukunft des Karnevals ab“, sagt Ruth Hundsdoerfer vom Karnevalsbüro. „Wir wünschen uns eine langfristige Planungssicherheit, dafür wäre eine frühzeitige Lösung wichtig. Das wäre auch für die vielen Ehrenamtlichen gut, die nebenbei die Umzugswagen bauen oder Kostüme schneidern.“ Wegen offener Finanzfragen sei die Vorbereitungszeit für die diesjährige Veranstaltung auf drei Monate geschrumpft.
Veranstaltungstipps für Ihren Bezirk
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[acc_item title=”Friedrichshain-Kreuzberg”]
Das Straßenfest mit etlichen internationalen Köstlichkeiten, Kunsthandwerk und Musik findet wie gewohnt am Blücherplatz statt. Mehr als 100 DJs und Bands spielen auf vier großen Bühnen, an neun Music Corners und dem „Rasen in Aktion“ bei freiem Eintritt unter freiem Himmel. Der erweiterte „Grüne Bereich“ gibt in diesem Jahr noch mehr Initiativen Raum für Ideen, so die Veranstalter. Der Kinderkarneval am Pfingstsonnabend startet um 13.30 Uhr am Mariannenplatz. Von dort geht es zum Görlitzer Park, wo um 15 Uhr das Kinderfest beginnt.
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[acc_item title=”Lichtenberg-Hohenschönhausen”]
Ähnlich musikalisch geht es wenige Kilometer weiter in Lichtenberg zu: Am Samstag werden die Armenischen Kulturtage im Kulturhaus Karlshorst eröffnet. Das Konzert widmet sich dem 25. Unabhängigkeitsjahr der Armenier in Armenien und in Berg-Karabach. Fünf Interpreten bieten dem Zuhörer ein breites Repertoire an Titeln aus der Klassik, gesungen auf Deutsch, Italienisch, Armenisch und Russisch.
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[acc_item title=”Marzahn-Hellersdorf”]
wird auch diesem Jahr beträchtlich sein.
Der Anteil Marzahns an diesem „Gesamtberliner Event“ beschränkt sich jedoch nicht auf die Rolle als neue Unterkunft, denn auch in diesem Jahr nehmen zahlreiche Jugendliche aus dem Bezirk an dem Umzug teil und treten auf einem eigenen Wagen aus Ost-Berliner Kiezen auf. „Marzahn und Weißensee transformieren ihren Truck in einen hippen Berliner Ostblock, welcher von bunter Live-Musik bespielt wird“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung zu dem Projekt. Vertreten sind neben Bands wie Fearless Mind, Die Bacabs oder eine Allstar-Kapelle des Kinderrings auch die Akrobatik-Gruppe „Zirkus 23“. „Es ist eine große Chance, beim Karneval der Kulturen auftreten zu dürfen. Es gibt dort so viele unterschiedliche Menschen und Charaktere. Wir hoffen, neue Leute zu finden, die wir mit unserer Musik begeistern können“, meinen etwa die Mitglieder von Fearless Mind, die sich auf die „wahnsinnige Erfahrung, mal auf einem fahrenden Wagen spielen zu können“ freuen.
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[acc_item title=”Reinickendorf”]
Viel Gewimmel um die „Elbe Princesse“ und die „Johannes Brahms“. Die modernen Flusskreuzer liegen am Pier der Greenwichpromenade am Tegeler See, bevor sie wieder elbaufwärts auf große Fahrt Richtung Prag gehen. Sehnsüchtige Blicke streifen die schnittigen Schiffe – ein Hauch Seefahrtsromantik liegt in der Luft.
Beliebte Uferpromenade
Man sieht‘s den Gesichtern an: endlich Frühling, endlich Sonne, endlich Pfingsten! Und ein paar freie Tage zum Entspannen. Im grünen Reinickendorf ist das vielerorts möglich. Verdientermaßen zählt die Uferpromenade am Tegeler See zu den beliebtesten Ausflugszielen Berlins. Einheimische wie Touristen erliegen tausendfach ihrem Charme und wandeln unter den alten Bäumen, vorbei an Spielplatz und Tulpenwiesen, Minigolfanlagen und dem Caféhaus, den See mit seinen vielen Ausflugsschiffen, Segel- und Ruderbooten stets im Blick. Trubel überall, und doch genügend Raum für Entspannungsuchende und -entdecker. Nur wer die Kanonen am südlichen Promenadenende sucht, sucht vergebens: Das Geschenk der Londoner Partnergemeinde Greenwich ist in Reparatur, die maroden Gestelle werden erneuert.
Brunnensaison eröffnet
Vergebens auch der Blick rüber zum Strandbad Tegel am westlichen Seeufer: Wo sonst ab Mitte Mai schon reichlich Badetrubel herrschte, ist es still; das Bad öffnet erst Anfang Juli mit Beginn der Sommerferien. Ganz anders im Strandbad Lübars am Ziegelsee. Hier geht`s auch Pfingsten rund auf Liegewiese, Rutschen, Sprungturm und im gemütlichen Restaurant. Am 15. Mai, also Pfingstsonntag, lädt es ab 8 Uhr zu einem Frühkonzert mit der Band „Partytime“; inklusive Frühstücksbuffet sind Frau und Mann für 8,50 Euro dabei. Und drei Tage später, am 18. Mai, gibt es hier bei freiem Eintritt einen „Tag der offenen Tür“. Wer das nasse Element liebt, es aber weniger nass mag, kann sich auch an den Wasserspielen der 13 Brunnen in Reinickendorf erfreuen. Die Brunnensaison wurde kürzlich eröffnet, denn zu Pfingsten sollen sie alle wieder sprudeln. Viel besinnlicher geht’s natürlich in Berlins Kirchen zu.
Offene Kirche
Auch die Evangelische Luther-Kirchengemeinde Alt-Reinickendorf beteiligt sich an der „Langen Nacht der offenen Kirche“ und lädt Pfingstsonntag von 18 bis 22.30 Uhr ins Lutherhaus an der Baseler Straße zu einem thematischen Dialog: „Vom Heiligen Geist umfangen und/oder/aber von allen guten Geistern verlassen?!“ Bereits ab 11 Uhr veranstaltet die Gemeinde „Pfingsten auf der Dorfaue“ mit einem ökumenischen Gottesdienst. Jeder ist willkommen. Den Sportfans sei der 31. Internationale Ringer-Pfingstcup im Sportpalast Tegel an der Hatzfeldtallee 23 empfohlen. Am 14. Und 15. Mai jeweils ab 10 Uhr ringen hier Kinder und Jugendliche aller Altersklassen um Medaillen und Trophäen. So oder so – Pfingsten in Reinickendorf hält für jeden Geschmack etwas bereit.
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[acc_item title=”Spandau”]
Reizvolle Landschaft
Beim Pfingstfest an der Scharfen Lanke dürfen sich die Besucher auf zwei Neuheiten freuen: Zum einen startet das Bühnenprogramm bereits am Samstagnachmittag, zum anderen sind musikalische Gäste aus Dänemark erstmals dabei. Am Pfingstmontag, 11 Uhr, tritt das traditionsreiche „Kopenhagener Eisenbahn-Orchester“ auf der Bühne nahe der Heerstraße auf. Da, wo die wichtigste Ost-West-Magistrale – die Heerstraße – den Nord-Süd-Lauf der Berliner Havel schneidet, wird ein erlebenswertes Stadtfest mit Seeblick geboten. Der Veranstaltungsort ist nur wenige Meter von der BVG-Bushaltestelle „Alt Pichelsdorf“ entfernt. Zum Auftakt am 14. Mai spielt die „Big Band Spandau“ Klassiker des Jazz, bevor am Abend „Rock 59“ auf der Festwiese musiziert. Am Sonntagmorgen heißt es traditionell „Wecken mit Blasmusik“ mit dem „Spandauer Blasorchester“. Wer also das Pfingstfest in reizvoller Landschaft und trotzdem „vor der Haustür“ erleben möchte, ist beim „Pfingstfest an der Scharfen Lanke“ richtig.
Gutes Wetter? Mit Riesenrutsche, mehreren Trampolinen und historischem Kinderkarussell wird auch für die kleineren Festbesucher eine Menge geboten. Zahlreiche Spezialitäten- und Imbissstände runden das Angebot gastronomisch ab. Jetzt muss nur noch das Wetter mitmachen!
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[acc_item title=”Tempelhof-Schöneberg”]
Pfingstfest nicht vergessen
Wer es etwas besinnlicher mag und den eigentlichen Grund für das Pfingstfest begehen will, kann dies beim „Tag der offenen Kirche“ tun, der am Pfingstsonntag auch im Südwesten begangen wird. In Tempelhof-Schöneberg lädt – neben vielen anderen Kirchen – etwa die Herz Jesu Gemeinde in der Friedrich-Wilhelm-Str. 70/71 ab 18 Uhr zum stillen Gebet und „Innehalten in der Hektik des Großstadtlebens“ ein; um 19 Uhr gibt es eine geführte Kirchenbesichtigung. Und auch in Steglitz-Zehlendorf öffnen einige Gotteshäuser ihre Pforten – etwa die Markuskirche in der Karl-Stieler-Str. 8a, in der ab 17 Uhr unter anderem ein Vortrag zur Geschichte der Steglitzer Kirchen und eine Turmführung angeboten werden.
Aber auch im Südwest-Bezirk kommen Freunde weltlicherer Vergnügungen auf ihre Kosten: In der Galerie Mutter Fourage in der Chausseestr. 15a gibt es am Samstag etwa ab 20 Uhr ein Tango-Festival (Eintritt: 18 Euro; ermäßigt: 15 Euro) – und die Gruppe Anonimi lädt zur selben Zeit zu „Rembetiko und griechischen Liedern aus späteren Jahrzehnten“ in die Schwartzsche Villa in der Grunewaldstr. 55 (Eintritt: 12 Euro; ermäßigt 10 Euro).
Am Samstag tritt etwa die Gruppe Razzz in der UFA-Fabrik in der Viktoriastraße 10 auf und präsentiert bei ihrem „Beatboxmusical“ raffinierte Sound-Kompositionen mit einer musikalischen Spannbreite, die von Rock und Jazz über Hip-Hop bis hin zu Elektro-Punk reicht (Eintritt: 24,10 Euro). Und im Theater O-TonArt in der Kulmer Str. 20 A präsentiert sich das Kabarett-Programm „Berliner Diven 2 – Frisch, duftend und bereit“ am 15. Mai um 19.30 Uhr erstmals auf der Bühne – gefolgt von einer zweiten Vorstellung am 16. Mai um 18 Uhr (Tickets ab 19 Euro).
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[acc_item title=”Treptow-Köpenick”]
Legendärer Ausflugsort
Zum Beispiel der Müggelturm (Straße zum Müggelturm 1): Zu den Füßen des Aussichtspunktes wird an diesem Wochenende wieder gefeiert. Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag gibt es neben Speisen und Getränken, Eis und Kuchen auch Live-Musik. Und das den ganzen Tag (9 bis 22 Uhr). Die Sanierung des einst so beliebten Ausflugsziels lässt allerdings auch weiterhin auf sich warten.
Übrigens: An jedem Wochenende sowie zu besonderen Veranstaltungen überbrückt der Müggelturm-Express die Wegstrecke zwischen den Parkplätzen am Fuß der Müggelberge und dem Müggelturm. Der Kleinbus hat keinen regelmäßigen Fahrplan, er fährt nach Bedarf. Die Haltestellen sind gekennzeichnet. Eine Fahrt kostet hin- und zurück zwei Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre fahren kostenlos. Wer schon immer mal das Stadion an der Alten Försterei (An der Wuhlheide 263) besichtigen wollte, hat dazu am Samstag, den
14. Mai, Gelegenheit. Bei einer geführten Tour geht es über den Spielertunnel direkt auf den für Union-Fans heiligen Rasen. Die Besucher können in der Gästekabine Platz nehmen, den Raum für Pressekonferenzen begutachten und einen Blick in die VIP-Bereiche werfen.
Von Fans gebaut
Das Stadion ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Es ist das größte reine Fußballstadion in der Hauptstadt und wurde größtenteils von den Anhängern des Köpenicker Traditionsvereins erbaut. Tickets für den rund einstündigen Rundgang gibt es auf der Internetseite der Arena, im Ticketoffice von Union oder direkt an der Rezeption in der Haupttribüne. Der Treffpunkt ist um 13 Uhr, kündigen die Organisatoren an. Die unendlichen Weiten des Weltraums warten zwischen dem 14. und 16. Mai im FEZ Berlin (Straße zum FEZ 2). In der „Erlebniswelt orbitall“ können Besucher an den Nachmittagen einen Flug ins Universum unternehmen. Dabei erfahren sie, wie Astronauten sich auf die Reise ins All vorbereiten und auf der Internationalen Raumstation leben, experimentieren und auch Spaß haben. Außerdem gibt es die Schönheit der Planeten zu bewundern, heißt es in einer Ankündigung. Die Veranstaltung ist für Menschen ab acht Jahren geeignet.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.mueggelturm.berlin
www.tickets-altefoersterei.berlin
fez-berlin.de
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