Die Schau „America 1970s/80s“ ist im Museum für Fotografie zu sehen.
Nach seiner Festanstellung bei der französischen Vogue im Jahr 1961 arbeitete der Fotograf Helmut Newton parallel auch für die amerikanische Ausgabe des Modemagazins. Einige seiner Aufnahmen entstanden in Europa, andere in den USA. In New York lieferte Newton seine Bilder direkt an Alexander Liberman, der die amerikanische Vogue von den 1960ern bis in die 1990er Jahre leitete – und nebenbei sehr erfolgreich als Maler, Bildhauer und Fotograf arbeitete.
Unterwegs zwischen der Alten und der Neuen Welt
Diese und andere Werke präsentiert die Berliner Helmut Newton Stiftung jetzt im Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, in der neuen Ausstellung „America 1970s/80s“. Mit dabei sind auch Werke von Evelyn Hofer, Sheila Metzner, Joel Meyerowitz. Im Fokus steht dabei Newtons Blick auf die Vereinigten Staaten und die sprichwörtliche Freiheit in jenen Jahren, in denen er regelmäßig zwischen der Alten und Neuen Welt hin und her pendelte.
In den 1970er-Jahren fotografierte Newton Mode und Akt in Amerika vor allem in New York, Las Vegas, Miami oder Los Angeles; diese Aufnahmen wurden sowohl in unterschiedlichen Magazinen als auch teilweise in seinem zweiten Bildband („Sleepless Nights“, 1978) publiziert.
Newton schuf Aktbilder für den Playboy
Nach 1980, als Helmut und June Newton regelmäßig nach Los Angeles reisten, um im Chateau Marmont die Wintermonate zu verbringen, kamen zahlreiche Porträts der „Berühmten und Berüchtigten“ in und um Hollywood hinzu, entstanden für Zeitschriften wie Egoïste, Interview, Vanity Fair oder New Yorker, sowie einige Aktbilder für den Playboy. Die Fokussierung innerhalb der Ausstellung zeigt deutlich, dass sich Newtons Bildsprache während seiner Arbeit in den USA in diesen Jahren verändert hat und insbesondere das Genre Porträt für ihn immer wichtiger wurde. Die Schau läuft bis zum 16. Mai. Tickets: 10 Euro.
Datum: 17. Oktober 2020, Text: red., Bild: Stern, Los Angeles, 1980. Helmut Newton Estate