Aktion gegen den Sperrmüll in Neukölln: Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) hat kürzlich überdimensionierte Preisschilder auf abgestellten Sperrmüll im Schillerkiez geklebt.
Doch wie kam es zu der Aktion, Sperrmüll zu bekleben? Laut Bezirksamt soll es in keinem Berliner Bezirk mehr Sperrmüll und Elektroschrott auf der Straße geben, der illegal entsorgt wurde, als in Neukölln. Mit der
Aktion möchte das Bezirksamt auf die hohen Kosten für die Allgemeinheit aufmerksam machen.
Es appelliert daran, Sperrmüll ordentlich zu entsorgen. Bezirksbürgermeister Martin Hikel: „Wenn Einzelne ihren Müll auf der Straße abstellen statt zur BSR zu fahren, zahlt das am Ende die Allgemeinheit. Jahr für Jahr kostet uns der Müll auf den Neuköllner Straßen über eine Million Euro, die ich lieber in Schulen, Spielplätze oder unsere Parks investieren möchte.”
Der falsche Ort für Sperrmüll
Sperrmüll gehöre auf den Recyclinghof oder könne zu einem der Sperrmüllmärkte gebracht
werden. “Ich bin es leid, dass einige wenige die ganze Nachbarschaft mit ihrem Müll drangsalieren.“Diese klaren Worte findet Hikel zum Sperrmüll-Problem.
Gleichzeitig wirbt derzeit das Bezirksamt für die Ordnungsamt-App, um illegalen Müll zu melden. Die angebrachten Preisschilder machen in vier verschiedenen Sprachen – neben Deutsch auch Englisch, Türkisch und Arabisch – auf die Kosten aufmerksam, die durch illegal abgestellten Müll entstehen.
Viel Müll, viel Geld
Im Jahr 2020 hat die BSR 10.745 Kubikmeter Sperrmüll und Elektrogeräte in Neukölln entsorgt. Das Ordnungsamt hat gleichzeitig 14.035 Müllmeldungen bearbeitet. Laut Amt ein neuer, besorgniserregender Rekord. Das Bezirksamt
hat sechs Kiezhausmeister damit beauftragt, rund um Müllentsorgung zu informieren und zu beraten. Sie organisieren Sperrmüllmärkte, Putzaktionen im Kiez und verleihen kostenlos Lastenräder für den Weg zum
Recyclinghof. Das Neuköllner Ordnungsamt kontrolliert darüber hinaus auch in zivil Hotspots, an denen häufig illegaler Müll zu finden ist.
Gleichzeitig appelliert das Bezirksamt an alle Neuköllner, noch stärker die App „Ordnungsamt Online“ zu nutzen.
Darüber können Bürger rasch eine Meldung über Sperrmüllablagerungen das Bezirksamt machen. Diese werden dann an die BSR weitergeleitet und zeitnah entsorgt.
Bei den auf den Preisschildern angegebenen Kosten von 375 Euro handelt es sich um den berechneten Wert, der bei der Entsorgung einer Sperrmüllhalde mit Matratze, Kühlschrank und Fernseher entsteht. Tatsächlich berechnet die BSR, die vom Bezirk mit der Entsorgung beauftragt wird, die entsorgten Mengen in Kubikmetern.
Datum: 12. August 2021, Text: red/ast, Bild: SPD Neukölln