Initiative aus Kunstschaffenden setzt sich für Reaktivierung des Kulturortes im Monbijoupark ein.
„Wie arm sind die, die nicht Geduld besitzen“, heißt es an einer Stelle in William Shakespeares Othello. In Geduld müssen sich auch die Unterstützer des Monbijou-Theaters im Monbijoupark üben. Seit Jahren tobt im Bezirk ein erbitterter Streit um den Kulturstandort, der im vergangenen Jahr augenscheinlich in der Schließung des Theaters gipfelte. Doch die Hoffnung auf eine Reaktivierung haben Kulturschaffende und Anwohner des Theaters noch nicht aufgegeben.
Keine Einigung in Sicht
Am vergangenen Samstag rief die Initiative „Einfachmachen21“ zu einem Treffen im Park auf. „Wir wollen jetzt, hier und heute die Institution des Monbijou-Theaters mit allem, was dazugehört, wieder an den Start bringen und setzen alles daran, diesen wunderbaren Lebensraum, unser aller Theater im Park, zu erhalten“, heißt es von der Initiative, der sich Schauspieler, Regisseure und Produzenten angeschlossen haben. Spätestens Anfang Juli könnte der Spielbetrieb an gewohnter Stelle starten. Zuvor hatte sich auch das Bezirksparlament für Kultur im Monbijoupark ausgesprochen.
Doch überzeugen konnten die Initiatoren das Bezirksamt noch nicht. Zum Unmut der CDU-Fraktion in der BVV. „Statt den Dialog zu suchen und endlich Beschlüsse der BVV umzusetzen, schicken Stephan von Dassel und Stadtrat Ephraim Gothe Polizei und Ordnungsamt, um die Teile des Amphitheaters abzutransportieren“, twitterte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Sebastian Pieper, am Abend der Versammlung. Er wolle das Bezirksamt nicht aus seiner Verantwortung entlassen. Theater unter freiem Himmel sei in Pandemiezeiten wichtiger denn je. Das Drama um das Monbijou-Theater scheint also nach wie vor nicht beendet zu sein.
Datum: 18. Juni 2021, Text: kr, Bild: IMAGO/Rolf Zöllner