Berlin, die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Ob Jung oder Alt, in unserer vielfältigen Hauptstadt kommt wirklich jeder auf seine Kosten.

Für internationale Besucher ist Berlin das größte Willkommens-Portal Deutschlands, dennoch kann die Stadt neu Hinzugezogene schnell einschüchtern. Das Umfeld zu erschließen braucht Zeit – nicht nur aufgrund der Größe des Stadtgebiets, sondern auch wegen der Komplexität der einzelnen Stadtteile. Im Folgenden erhalten Neuankömmlinge Tipps, die das Ankommen in Berlin erleichtern.

Die interessantesten Wohnviertel

Bezüglich der Wohngegend spielt neben der Miete natürlich auch die Lage eine große Rolle. Es ist gar nicht so einfach in der riesigen Stadt einen Vergleich zwischen der Lage dem kulturellen Angebot sowie des Mietpreises zu ziehen. Eine gute Nachricht für Neuankömmlinge: Vertraut man den Daten von Online-Wohnungsmarktportalen, entspannt sich der Wohnungsmarkt der Hauptstadt geringfügig. Nachdem die Mietpreise von 2010 bis 2016 um bis zu 6€ pro Quadratmeter stiegen, sank der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnungsgrößen bis zu 30m² im vergangenen Jahr von 14,25€ auf 12,04€ ab. Die positive Entwicklung zeigt sich schwächer, je größer die Wohnungen ausfallen: Der Preis für 100m²-Wohnungen stagniert seit 2016 auf etwa 11,39€ pro Quadratmeter, während sich der für Wohnungen bis 60m² Wohnfläche von ehemals 10,69€ auf 10,12€ reduzierte. Trotzdem liegen die Metropolmieten immer noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 9,68€ (30m²-Wohnung), 7,37€ (60m²-Wohnung) und 7,49€ (100m²-Wohnung).

Die Lage bestimmt den Mietpreis

Wie stark die Preise für Berliner Wohnraum schwanken können, veranschaulicht auch die offizielle Mietspiegeltabelle der Stadt für das Jahr 2017. Sie weist für Wohnungen unter 40m² Fläche eine durchschnittliche Nettokaltmiete zwischen 7,45€ und 14,19€ pro m² aus – ja nach Wohnlage und Baujahr der Immobilie.

Nicht unerheblich beeinflusst die Wohnungslage den Mietpreis in der Hauptstadt – im Folgenden sind die Top-10-Wohnviertel für Sparer gelistet; ermittelt auf der Basis von Vermietungsanzeigen in Online-Portalen:

Viertel  Quadratmeter-Mietpreis im Durchschnitt
Waidmannslust (Reinickendorf) 8,14 €
Marzahn (Marzahn) 8,21 €
Haselhorst (Spandau) 8,38 €
Staaken (Spandau) 8,46 €
Karow (Weißensee) 8,60 €
Hellersdorf (Hellersdorf) 8,63 €
Buch (Pankow) 8,74 €
Lichtenrade (Tempelhof) 8,94 €
Lübars (Reinickendorf) 9,02 €
Wittenau (Reinickendorf) 9,10 €

Zum Vergleich: In Berlin-Mitte zahlen Mieter im Durchschnitt 17,43€, am Prenzlauer Berg 14,73€ und in Friedrichshain 14,30€ pro Quadratmeter.

Shoppingtipps für die Hauptstadt

Neben einem Dach über dem Kopf ist das Ausmachen von Einkaufsgelegenheiten die erste Priorität für viele Neu-Berliner. Fündig werden sie unter anderem hier:

  • Einkaufsmeilen: Hier geht es weniger um das Einkaufen, denn ums Flanieren und das Einatmen des Hauptstadtflairs. Zu den bekanntesten Einkaufsstraßen der Stadt zählen die Friedrichsstraße, die Schloßstraße und der Kurfürstendamm. Eine Mischung aus kleinen Designerläden, Galerien und vielfältiger Gastronomie bieten dagegen die Schönhauser Allee und die Torstraße.
  • Einkaufscenter: Wer gern bei einem Samstagstermin alle Erledigungen der Woche absolviert, findet Fachgeschäfte aus den Bereichen Technik, Mode, Gastronomie, Fitness und Dienstleistungen konzentriert in den Berliner Einkaufszentren, z.B. der Schönhauser Allee Arcade in Pankow, dem Märkischen Zentrum in Reinickendorf oder dem Eastgate in Marzahn-Hellersdorf.
  • Supermärkte und Discounter: Einkaufen bis Mitternacht, rund um die Uhr und sogar am Sonntag – die Supermärkte der Hauptstadt sind nicht nur an vielen Orten präsent, sondern offerieren auch ausgedehnte Öffnungszeiten. Häufig bieten die Filialen im eigenen Kiez zusätzlich attraktive Rabattaktionen an, sodass sich der Einkauf um die Ecke durch Zeit- und Geldersparnis gleich doppelt lohnt. Gutscheine aus dem Internet können zudem weitere Einsparungen mit sich bringen. Ob es sich dabei nun um spezielle PAYBACK-Aktionen, Gewinnspiele oder Rabattaktionen in den Online-Shops der Supermärkte handelt – eine Ersparnis lässt sich durchaus realisieren.

Wo kann man in Berlin feiern?

Unzählige Szene-Bars, Clubs und Events buhlen im Nachtleben der Hauptstadt um das partylustige Publikum. Diese Locations gehören zu den bekanntesten:

Die Stadt die niemals schläft. Wenn es dir irgendwo garantiert nicht langweilig wird, dann in Berlin!

1. Sage-Club

Seit rund 20 Jahren präsentiert der Club in den oberirdischen Räumen des U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Straße eine feste Anlaufstelle im Berliner Nachtleben. Die Rock@Sage Afterwork Party findet jeden Donnerstag statt und bietet regelmäßig Livemusik von überregional bekannten Bands, DJs sowie lokalen Lieblingskünstlern. Der Club selbst besitzt 3 Etagen, einen Außenbereich mit Pool und verschiedene VIP-Zonen. Eines der Highlights ist der „Dragon Floor“ mit seinem über der Tanzfläche installierten feuerspeienden Metalldrachen. Live-Acts performen auf der großen Bühne in der Mainhall, die auch für Fashion-Events genutzt wird.

2. Das Berghain

Einer der bekanntesten Techno-Clubs der Welt befindet sich in einem ehemaligen Heizkraftwerk am Wriezener Bahnhof. Jedes Wochenende pilgern sowohl Berliner als auch Touristen zum Kultclub, um an der „härtesten Tür der Stadt“ Einlass zu begehren. Dies gestaltet sich insbesondere zwischen Freitag und Samstag so schwierig, dass Wartezeiten von bis zu 3 Stunden die Regel sind. Die Geduld zahlt sich aus; schließlich gilt das Berghain sogar international als einer der besten Clubs der Welt. Während tanzwütige Besucher sich auf dem Dancefloor zu Techno oder Minimal Techno austoben können, lässt es das Publikum in der höher gelegenen Panorama-Bar zu Electro- und House-Klängen bekannter DJs etwas ruhiger angehen. Vorausgesetzt für das Feiern im Berghain werden gute Stimmung und eine tolerante Haltung ohne Vorurteile bezüglich sexueller Orientierungen.

3. Tresor

Kenner beschreiben den Club im ehemaligen Heizkraftwerk Berlin-Mitte als legendären Techno-Tempel der 90er Jahre. Die Location versprüht auch aktuell ihren speziellen Charme: Nachdem der Club einst im Tresorraum des Kaufhauses an der Leipziger Straße gegründet wurde, retteten die Betreiber einige der alten Schließfächer in die neue Umgebung. Auch musikalisch bleibt sich der bekannte Club treu, sodass das gemischte Publikum aus Touristen und Berlinern in entspannter Atmosphäre den Ursprüngen der Berliner Techno-Szene nachspürt.

4. E4 Berlin Nightclub

Direkt am Potsdamer Platz befindet sich der Club, der sich über drei offene Etagen erstreckt und durch die Glasfassade einen einzigartigen Panoramablick gestattet. Den Musikstil im Discoturm kann man als typischen Berliner Clubsound beschreiben – sowohl Touristen als auch die Stadtbevölkerung frequentieren die Location zahlreich jeden Freitag und Samstag ab 23 Uhr.

Weitere interessante Tipps

Umwelt, Gemeinschaftsgeist und eine hervorragende Infrastruktur versüßen Neu-Berlinern das Leben in der Hauptstadt:

1. Sharing

Wohnraum, Lebensmittel, Dienstleistungen und Gegenstände zu teilen, lautet das Prinzip der Berliner Sharing-Bewegung. Sie basiert auf dem Streben nach einem stärkeren Miteinander, mehr Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Während Carsharing und das Vermieten von Co-Working-Spaces kommerziell ausgerichtet sind, steht bei Initiativen wie Foodsharing und Mealsharing vor allem der soziale Aspekt im Fokus. Tausch- und Leihbörsen gibt es darüber hinaus für Werkzeug, Alltagsgegenstände und Bücher. In den Berliner Artotheken haben Interessierte die Gelegenheit, Kunstwerke aus den Bereichen Plastik, Malerei, Fotografie und Grafik gegen eine geringe Gebühr auszuleihen.

2. Naturerlebnis

Zahlreiche Parks und Gärten lassen Berlins Bewohner vergessen, dass sie sich in Deutschlands größter Stadt befinden. Bekannt ist zum Beispiel der Botanische Garten in Berlin-Steglitz, der zu den weltweit artenreichsten Anlagen dieser Art gehört. Der Tiergarten bietet als grüne Lunge zwischen Brandenburger Tor und Zoo reichlich Fläche für Sport, Freizeit und Erholung. Aus der Brache am Gleisdreieck zwischen Yorckbrücken, Möckernstraße und Tempelhofer Ufer hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls eine 26 Hektar messende Parkanlage entwickelt. Historische Überbleibsel der Bahnanlagen wie alte Pressböcke, Schaltanlagen und rostige Gleise integrieren sich charmant in die Natur. Sehens- und schmeckenswert ist zudem die Craft-Beer-Brauerei BRLO in einem Gebäude aus alten Schiffscontainern.

3. ÖPNV

Bus, S-Bahn, U-Bahn, Tram und Fähren – sämtliche öffentliche Verkehrsmittel der BVG lassen sich mit einem Fahrschein nutzen. Wie viel er kostet, hängt von der Gültigkeitsdauer und der Tarifzone ab. Der Bereich AB bezeichnet hier das Stadtgebiet; ABC steht für das Berliner Umland und Potsdam. Der Einzelfahrschein, mit dem man sich 2 Stunden lang durch das Stadtgebiet bewegen kann, kostet 2,80€ bzw. ermäßigt 1,70€. Für eine Tageskarte, die bis um 3 Uhr des Folgetages nutzbar ist, sind 7€ fällig (ermäßigt 4,70€). Die Fahrscheine erhalten ÖPNV-Nutzer an den Automaten auf den U- und S-Bahnsteigen; im Bus bekommt man sie beim Fahrer. Vor der Fahrt muss das Ticket entwertet werden, ansonsten riskiert der Nutzer ein Bußgeld bei der Kontrolle.

Fazit

Die Stadt in jedem Winkel zu kennen, ist ein Anspruch, dem nicht einmal Berliner Urgesteine gerecht werden können – zu rasant entwickeln sich Kultur, Konsum und Gesellschaft in Deutschlands Hauptstadt. Insider-Tipps und städtische Infoportale können jedoch Neubewohnern helfen, sich in den ersten Wochen im neuen Kiez schneller zu orientieren.

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