Ein Jahr nach dem Jubiläum hat die Parkeisenbahn große Pläne.
Sie ist eines der touristischen Aushängeschilder des Bezirks und gehört noch längst nicht zum alten Eisen: Im vergangenen Jahr hat die Parkeisenbahn ihren 60. Geburtstag gefeiert und mit 68.000 Fahrgästen einen Rekord aufgestellt. Im Dezember wurde der 1.000.000ste Fahrgast begrüßt. Ein Jahr nach den symbolträchtigen Zahlen blicken die Betreiber hoffnungsvoll in die Zukunft.
Anhaltender Erfolg
„Wir haben viel in Öffentlichkeitsarbeit investiert, Unternehmen haben uns bei der Plakatwerbung unterstützt, am Ende zählt aber vor allem die Mund-zu-Mund-Propaganda“, erklärt Pressesprecher Tobias Golla den anhaltenden Erfolg der Traditionseinrichtung. Dieser war nach den Fällen von Kindesmissbrauch, die vor sieben Jahren für Entsetzen sorgten, nicht unbedingt zu erwarten. Täter wie Opfer waren Eisenbahner. Die Betreiber, berichtet Golla, unterstützten die betroffenen Kinder und richteten jährliche Präventionstrainings ein. Büros wurden verglast, Türen dürfen nicht mehr geschlossen werden. Das sorgte für Vertrauen. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) sprach von einer „vorbildlichen Jugendarbeit“.
Das Interesse an der Ausbildung zum Parkeisenbahner für Kinder ab neun Jahren sei ungebrochen, so Golla. Im vergangenen Winter und für die kommende Sommersaison seien jeweils acht Neuanmeldungen gezählt worden. Golla: „Seit 1956 haben sich rund 6.000 Mädchen und Jungen zum Schaffner ausbilden lassen, 80 Prozent arbeiteten später bei der ,echten‘ Bahn.“ Um weiterhin junge Leute für Schienenfahrzeuge zu begeistern, schloss die Parkeisenbahn mit der S-Bahn Berlin, die schon lange zu ihren Partnern zählt, eine Kooperationsvereinbarung ab. Nun sind Kinder regelmäßig eingeladen, Dienststellen der S-Bahn zu besuchen, um mehr über Loks und Züge zu erfahren. Auch im Bereich der Bildung geht die Parkeisenbahn neue Wege. „Wir wollen mehr für die Verkehrserziehung aus Sicht der Schiene tun“, so Golla. „Es geht um Fragen wie: Wie verhalte ich mich richtig im Schienenbereich? Wie funktioniert eine Eisenbahn?“ Derzeit arbeiten die Betreiber daran, zu diesem Thema ein Netzwerk mit Bildungseinrichtungen aufzubauen. Rund 200 Kindertagesstätten seien bereits angeschrieben worden.
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Übrigens: Am Ostersonntag findet um 12, 15 und 16.30 Uhr mit dem Osterhasen eine gemeinsame Überraschungssuche am Bahnhof „Stadion“ statt.
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Nils Michaelis, Bild: Tobias Golla