Für viele Eltern ist es selbstverständlich, jeden Monat eine feste Summe Geld zurückzulegen, damit die Kinder später einmal studieren oder eine gute Ausbildung machen können. In die gesundheitliche Zukunft investieren allerdings längst nicht alle Eltern. Dabei sieht es derzeit so aus, als würden Stammzellen die medizinische Forschung revolutionieren. Eine einmalige Stammzellquelle ist das Nabelschnurblut Neugeborener. Kaum auf der Welt können die kleinen Erdenbürger schon zum Lebensretter und damit zum Held werden. Immer mehr frisch gebackene Eltern lassen daher direkt nach der Geburt das Nabelschnurblut sichern und einfrieren. Wer sich unsicher ist, ob die private Einlagerung oder die öffentliche Spende das Richtige für ihn ist, kann sich auch vom Frauenarzt oder der Hebamme beraten lassen.
Übrigens: die Nabelschnurblut-Entnahme ist vollkommen harmlos und für Mutter und Kind sowohl risikolos als auch schmerzfrei. Andernfalls würde das Blut samt Nabelschnur und Plazenta im Klinikabfall landen. Allerdings gehört die Entnahme und Lagerung des wertvollen Bluts in Deutschland noch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, weshalb die Eltern die Kosten für die Einlagerung zur Eigenvorsorge selbst tragen müssen.
Nabelschnurblut in Berlin
Wer sein Kind in der Hauptstadt zur Welt bringen möchte, findet mittlerweile viele Kliniken in Berlin für die Nabelschnurblut-Entnahme. Eine dieser Kliniken ist das Sana Klinikum in Lichtenberg, das stetig steigende Entbindungszahlen verzeichnen kann. Eltern, die hier entbinden und das Nabelschnurblut entnehmen lassen möchten, sollten sich daher rechtzeitig für den Geburtstermin anmelden.
Wozu aber wird das Nabelschnurblut gebraucht?
Das Blut aus der Nabelschnur ist eine Quelle für menschliche Stammzellen, die immer häufiger eingesetzt werden, um bisher schwer zu behandelnde Krankheiten zu therapieren oder Organe zu züchten. Forscher in den USA haben unlängst Stammzellen aus Schweinen mit denen von Menschen vermischt und erhoffen sich von diesem Vorgehen, Spenderorgane selbst züchten zu können, um nicht mehr auf Organe von hirntoten Organspendern zurückgreifen zu müssen.
Die Stammzellenforschung steckt noch in den Kinderschuhen. Erste klinische Studien zeigen allerdings vielversprechende Ergebnisse. Bei fachgerechter Lagerung stehen die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut dem heranwachsenden Kind im Ernstfall ein Leben lang zur Verfügung. Die zeit- und nervenaufreibende Suche nach einem geeigneten Stammzellspender über ein Stammzellregister oder eine Typisierungsaktion entfällt. Die Stammzellen aus der Nabelschnur haben viele Vorteile. Sie sind jung, teilungsfreudig, vollständig intakt und stimmen in allen Gewebemerkmalen überein.
Eltern, die aus finanziellen oder anderen Gründen keine Einlagerung des Nabelschnurbluts für das eigene Kind wünschen, sollten sich überlegen, ob sie nicht einen wichtigen Beitrag zur Forschung leisten und das Nabelschnurblut spenden möchten. Was könnte schöner sein als das Gefühl, bei der Geburt des eigenen Kindes etwas Gutes getan und möglicherweise das Leben eines anderen Menschen irgendwo auf dem Globus gerettet zu haben?
red.