Charlottenburg – Grünen-Fraktion fordert eine urban verträgliche Entwicklung.
Nachdem das Projekt „Werkbundstadt“ an der Quedlinburger Straße gescheitert ist, soll das ehemalige Tanklager mit einer Größe von 2,8 Hektar nun unter dem Namen „Am Spreebord“ Platz zum Wohnen und Arbeiten bieten. Wesentliches Ziel sei die Gestaltung eines großzügigen Freiraums, erklärten die Projektentwickler, hinter denen die drei Investoren Investa, Baywobau und Bauwens stecken.
Platz für Wohnungen
Die Grünen im Bezirksparlament möchten nun klare Vorgaben für die Bebauung feststecken. Immerhin ist auf dem Areal Platz für mehr als 600 Wohnungen. Der Werkbund, der sich mit seinen Plänen nicht mit dem Bezirksamt einig wurde, sprach sogar von bis zu 1.100 Wohneinheiten. „Wir möchten, dass das Bauprojekt Am Spreebord urban verträglich entwickelt wird, sodass ein lebendiger Baustein des Mierendorffkiezes entstehen kann, der auch die Nachbarschaft zur Nutzung einlädt“, heißt es von Wolfgang Tillinger, Jenny Wieland und Niklas Schenker von der Fraktion in einer gemeinsamen Erklärung. Konkret geht es ihnen darum, stadt- und freiräumliche Strukturen zu entwickeln, die eine Verteilung von Grundstücken an verschiedene Eigentümer und Architekten erleichtert sowie zahlreiche Freiflächen zu schaffen.
Außerdem wollen sie den Wohnanteil wieder auf bis zu 80 Prozent erhöhen (nach aktuellen Planungen sind lediglich 50 Prozent vorgesehen). „Eventuell kann hier ein Gutachterverfahren helfen, machbare Varianten zu entwickeln.“ Zudem soll ein Anteil von 30 Prozent dieses Wohnraums preisgebunden sein. In den Erdgeschossen sehen sie in Zukunft Einzelhandel, Cafés sowie einen Sozialcampus. Bereits sicher ist, dass auf dem Grundstück keine Straßen, dafür aber bis zu 1.600 Fahrradstellplätze entstehen sollen.
Datum: 26. Juli 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago images /Joko