Schwerlast-Metallpoller, Sandsäcke und Sperren schützen die Besucher des Weihnachtsmarkts.
Knapp zwei Jahre nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz wird dort in diesem Jahr ein neues umfangreiches Sicherheitskonzept getestet. Das teilte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mit. Das Pilotprojekt, das „wegen der besonderen Geschichte“ des Platzes zunächst nur hier erprobt wird, beinhaltet einen „einzigartigen Zufahrtschutz“. Erarbeitet wurden die Maßnahmen von einer eigens von der Senatsverwaltung gegründeten Projektgruppe. Zum Einsatz kommen ab dem 26. November, dem Tag, an dem der Weihnachtsmarkt seine Türen für Besucher öffnet, unter anderem mobile Schwerlast-Metallpoller, Stahlgitterkörbe mit sandgefüllten Bigbags und Stahlsockel mit Beton, die auch Lkw-Anschlägen wie dem vom 19. Dezember 2016 standhalten sollen.
Neue Schutzmaßnahmen
Die entsprechenden Arbeiten dazu laufen bereits auf dem Platz rund um die Gedächtniskirche. Innensenator Geisel sieht die neuen Schutzmaßnahmen als Testphase. „Es gibt nicht den einen goldenen Weg zum Schutz von öffentlichen Plätzen. Wir müssen kontinuierlich lernen und Erfahrungen sammeln. Dafür ist es wichtig, verschiedene Sperrmaßnahmen zu testen.“ Eine Blaupause für den Schutz öffentlicher Räume gebe es seiner Meinung nach nicht. „Deswegen ist die Arbeit der Projektgruppe so wichtig. Wir müssen für jeden Ort die jeweiligen Besonderheiten und Schutzmöglichkeiten herausarbeiten.“ Und auch von Seiten der FDP-Fraktion kommt Kritik an den temporären Maßnahmen. „Vorschläge, wie die der eingebauten Sicherheit, bei der Stadtmöbel, wie verankerte Bänke oder Kunst genutzt werden, sind zielführender als ein kurzfristiges Sicherheitsgefühl“, sagt der Fraktionsvorsitzende Felix Recke. An der Ausarbeitung des Sicherheitsprojekts für den Breitscheidplatz waren auch die Berliner Polizei, die Feuerwehr sowie die Bezirke Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf beteiligt. Ob die neuen Maßnahmen im kommenden Jahr auch auf andere Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen ausgeweitet werden, wird nach dem Pilotprojekt in Charlottenburg entschieden.
Viele Verkehrsbeeinträchtigungen
Fest steht hingegen, dass es aufgrund der neuen Sicherungsmaßnahmen zu Beeinträchtigungen des Verkehrs rund um den Breitscheidplatz kommen wird. Die Polizei hat die Anrainer bereits in der vergangenen Woche informiert.
Während der Zeit des Weihnachtsmarktes, also vom 26. November bis zum 6. Januar 2019, wird der rechte Fahrstreifen der Budapester Straße in Fahrtrichtung Olof Palme Platz in Höhe des Breitscheidplatzes ausschließlich für Linienbusse des ÖPNV, den Lieferverkehr und für Radfahrer befahrbar sein. Des Weiteren wird der rechte Fahrstreifen der Tauentzienstraße/Kurfürstendamm in Fahrtrichtung Joachimsthaler Platz in Höhe des Breitscheidplatzes ausschließlich durch Linienbusse des ÖPNV, Lieferverkehr und für Radfahrer befahrbar sein.
Datum: 22. November 2018, Text: Redaktion, Bilder: Stefan Bartylla