Marzahn-Hellersdorfer Bezirksparlament stimmt für Jelena-Šantic-Friedenspark als Standort für ein Schwimmbad.
Eine neue Etappe auf dem Weg zum geregelten Schwimm- und Badespaß unter freiem Marzahn-Hellersdorfer Himmel scheint geschafft. In der vergangenen Woche hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) über den Ort abstimmen lassen, an dem ein Frei- beziehungsweise Kombibad gebaut werden könnte. Über Monate hinweg hatten Ausschüsse, Gremien und Experten diskutiert und bewertet, um Mitte des vergangenen Jahres sieben mögliche Standorte zur Auswahl stellen zu können. Zwei Versionen – ein Standort am Biesdorfer Friedhofsweg und einer am Jelena-Šanti?-Park am ehemaligen IGA-Gelände hatten schließlich alle Kriterien erfüllt, um in die endgültige BVV-Wahl zu gelangen. Am 8. Oktober ergab dort die Abstimmung unter allen Fraktionen ein deutliches Ergebnis: 30 Abgeordnete stimmten in der geheim durchgeführten Wahl für ein Kombibad am Jelena-Šanti?-Friedenspark in Hellersdorf. Der Standort Biesdorfer Friedhofsweg erhielt hingegen nur zwölf Stimmen.
Noch offene Fragen
Nachdem das „Wo“ geklärt ist, steht nun das „Wie“, nämlich die Frage nach der Finanzierung, zur Diskussion. 18,9 Millionen Euro würde der Bau eines Frei-, rund 32 Millionen Euro der eines Kombibades am gewählten Standort kosten. Summen, die angesichts der aktuellen Corona-Krise nicht ohne weiteres vom Landeshaushalt bewilligt werden dürften. Bleibt zudem noch die Frage nach dem Zeitpunkt für den Baustart eines solchen Projektes. Auf Anfrage des Berliner Abendblattes mochte sich dazu der für dieses Projekt zuständige Stadtrat Gordon Lemm (SPD) auf keinen Zeithorizont festlegen lassen. Immerhin gibt es ja noch weitere Unwägbarkeiten zu im Auge zu behalten: So zum Beispiel die Ambitionen des Nachbarbezirks Lichtenberg, der ebenfalls einen Schwimmbadbau auf seinem Territorium anstrebt. Die Planung zweier Standorte in bezirklicher Nachbarschaft dürfte auf wenig Gegenliebe bei den Verantwortlichen im Senat stoßen. Bleibt also abzuwarten, welche Etappen auf dem Weg zum Bau eines Schwimmbades noch zu meistern sind, ehe für die rund 190.000 Einwohner im Bezirk endlich das heiß ersehnte Schwimmbad im Sommer eines noch fernen Jahre eröffnen darf.
Datum 16. Oktober 2020, Bild: imago images / Cavan Images Text: Stefan Bartylla