Lichtenberg plant als berlinweit erster Bezirk den Einsatz eines lokal-o-maten im Vorfeld der Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung am 26. September.
Der lokal-o-mat soll nach den bewährten Prinzipien des Wal-o-Maten funktionieren, der seit einigen Jahren zu verschiedenen politischen Wahlen auf diversen Internetportalen zum Einsatz kam und unter anderem durch die Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt wurde: Ein Frage-und-Antwort-Tool zeigt dabei auf, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht.
Bis zu 40 Thesen können mit “stimme zu”, “stimme nicht zu”, “neutral” oder “These überspringen” anonym beantwortet werden. Auf diese Weise können die Nutzer die eigenen Antworten mit denen der Parteien abgleichen. Das Tool errechnet daraufhin den Grad der persönlichen Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien.
Gemeinsame Entwicklung ist gestartet
Der Runde Tisch für politische Bildung verantwortet gemeinsam mit dem Lichtenberger Bezirksamt und dem Verein „Gesellschaft für Information und demokratische Beteiligung“ die Umsetzung des Tools für Lichtenberg. Der Start des lokal-o-mats ist für August geplant.
Zurzeit gründet sich eine Jury aus der Lichtenberger Zivilgesellschaft. Diese Jury wird Ende März damit beginnen, kommunalpolitische Thesen zu formulieren. Auf diese Thesen werden später die Parteien mit Stellungnahmen reagieren. Daraus entstehen dann die Antwortmöglichkeiten des lokal-o-maten.
Solche lokal aufgestellten Online-Tools wurden bereits für Wahlen unter anderem in Düsseldorf, Ahlen, Wiesbaden, Kiel und Neumünster entwickelt.
„Der lokal-o-mat soll Teil des politischen Bildungsprozesses im Bezirk sein. Wir erhoffen uns davon eine angeregte politische Diskussion. Mit dem lokal-o-maten setzen wir einen Antrag der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung um“, erklärt dazu Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), in dessen Bereich der Arbeitskreis „Demokratie und Toleranz“ angesiedelt ist.
Datum: 16. März 2021, Text: red/ylla, Bild: imago/ Christiane Ohde