Mit Geduld, Fleiß und starken Nerven schafft Lehmann-Elf den Aufstieg.
Der SV Lichtenberg 47 hat den Aufstieg in die Regionalliga tatsächlich geschafft. Nach einer riesigen Saisonleistung mit nur zwei Niederlagen liegt das Team um Trainer Uwe Lehmann nun uneinholbar in der Tabelle vorn. Endgültige Gewissheit für den Aufstieg gab es am 18. Mai beim 2:0-Sieg im Verfolgerduell gegen Tennis Borussia Berlin.
1.452 Zuschauer waren in die Howoge-Arena „Hans Zoschke“ gekommen, um eines der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte mitzuerleben. Und das Team um die Routiniers Christian Gawe und Sebastian „Bobby“ Reiniger enttäuschte die Fans nicht. Während bis zur Halbzeit die Charlottenburger Mannschaft von Trainer Dennis Kutrieb noch mithalten konnte, waren es ausgerechnet die beiden dienstältesten 47er Gawe und Reiniger, die mit ihren Toren für den klaren Endstand sorgten.
Das Kernteam bleibt
Obwohl Lichtenberg 47 im kommenden Jahr auf starke und berühmte Gegner treffen wird, soll sich das aktuelle Oberliga-Team auch in der nächst höheren Klasse bewähren dürfen. „Die Spieler, die hier schon seit Jahren ihre Leistungen bringen, haben es einfach auch verdient, im kommenden Jahr diesen Aufstiegserfolg auszukosten“, hatte Präsident Andreas Prüfer bereits vor Wochen angekündigt.
Kontinuität war schließlich auch das Rezept, mit dem die Mannschaft von Trainer Uwe Lehmann seit sechs Jahren stets um den Spitzenplatz in der Oberliga kämpfte. Neben den Leistungsträgern Gawe, Reiniger, Grüneberg und Brechler waren es auch immer wieder sehr gute Transfers, die das Team von Saison zu Saison zu noch größerer Stärke reifen ließen.
Wichtigstes Detail vor der aktuellen Saison war der Wechsel von Maik Haubitz aus dem Regionalligateam von Hertha BSC zu den Lichtenbergern. Der Mann für das defensive Mittelfeld sorgte für die entscheidende Ruhe zwischen Abwehr und Angriff. „Unsere Offensivabteilung hat schon in den vergangenen Jahren sehr gut funktioniert. In dieser Saison standen wir aber auch hinten drin sehr sicher“, lautete denn auch das Saison-Fazit von Trainer Lehmann, der das Team bereits seit sechs Jahren betreut und das Abenteuer Regionalliga mit der nötigen Portion Realismus in Angriff nehmen möchte.
„Ich bedanke mich bei meiner Ehefrau, die mich ,Vollpfosten’ seit sechs Jahren dabei großartig unterstützt, dass ich trotz unserer drei kleinen Kinder vier bis fünfmal die Woche hierherkommen und den Trainer geben kann“, lautete denn auch ein entscheidender Teil seiner Lobrede auf seine Frau. Die, wie das komplette Umfeld der Mannschaft, erst diesen Aufstieg möglich gemacht haben.
Die Perspektive
Jetzt geht es für den Verein darum, die kommende Saison auch finanziell stemmen und die Auflagen für den Spielbetrieb erfüllen zu können. „Das Geld zur Errichtung der Zäune, die die Fangruppen voneinander trennen sollen, steht ebenso bereit wie die Mittel für den Bau der für die vierte Liga obligatorischen Flutlichtanlage“, sicherte Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) den rechtzeitigen Umbau des Stadions zu. Damit ist gewährleistet, dass in der kommenden Saison Teams wie Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt, Babelsberg 03, der Berliner AK, Viktoria 89, Lok Leipzig oder der BFC Dynamo ihre Visitenkarte in der Howoge-Arena abgeben können.
Jetzt stehen noch zwei Partien auf dem Oberligaprogramm. Das letzte Heimspiel der Saison ist am 8. Juni gegen Hertha 06.
Datum 25. Mai 2019, BIld und Text Stefan Bartylla