Die Kommunale Galerie Berlin zeigt eine Ausstellung zum Jubiläum des „Groß-Berlin-Gesetzes“ und sucht über einen offenen Aufruf nach Fotos.
Das „Groß-Berlin-Gesetz“ vom 1. Oktober 1920 ließ Berlin zur größten Industriestadt Europas werden. Die umfassendste Stadterweiterung der Geschichte der Hauptstadt und die in der Weimarer Verfassung fixierten Grundrechte und persönlichen Freiheiten ließen sie zur Kulturmetropole der Zwanziger Jahre aufsteigen. Die Kommunale Galerie, Hohenzollerndamm 176, nimmt das diesjährige Jubiläum zum Anlass und lässt Fotografen sowie bildende Künstler auf die Großstadt blicken.
Unterschiedliche Blickwinkel
Seit ihrer Gründung 1974 hat die Artothek Charlottenburg-Wilmersdorf Werke zeitgenössischer und historischer Fotografen und Künstler gesammelt. Diese beleuchten die Stadt aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. „Es sind nicht immer Liebeshymnen oder heroische Blicke auf Berlin, sondern auch Verletzungen durch den Krieg, die Düsterkeit oder die Leere, die sich mit surrealen, magischen oder verspielten Stimmungen verbinden“, heißt es in der Ankündigung zur Ausstellung „100 x Berlin“.
Viele Facetten
Die Ausstellung in Wilmersdorf wolle weder die Geschichte der letzten 100 Jahre abbilden, noch erhebe sie einen Anspruch die ganze Stadt zu dokumentieren. „Vielmehr will sie inspirieren und auffordern, die vielen Facetten der Metropole durch die Augen und Hände der Künstler anders zu sehen und neu zu begreifen.“
Gezeigt würden Werke von namenhaften Chronographen wie Heinrich Zille, Efraim Habermann und Karl Ludwig Lange sowie Arbeiten bildender Künstler und Fotografen. Darunter Christo, Mila Hacke, Matthias Koeppel, Friederike von Rauch oder Wolf Vostell. Wie Kurator Norbert Wiesneth mitteilt, können die Bilder nun vorgemerkt und nach der Ausstellung ausgeliehen werden, „da sie ja aus dem Bestand der Artothek sind“.
Beschränkte Besucherzahl
Noch bis zum 16. August können Interessierte die Werke begutachten. Die Kommunale Galerie hat Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, Mittwoch, 10 bis 19 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr, geöffnet. Aufgrund des Corona-Virus wurden auch hier Maßnahmen getroffen, die die Anzahl der Besucher in den Ausstellungsräumen beschränken, um Abstandsregeln einzuhalten, teilt Leiterin Elke von der Lieth über den Online-Auftritt der Einrichtung mit.
Offener Aufruf
Durch einen offenen Aufruf sucht die Kommunale Galerie nach Fotos, die besondere Berlin-Orte von Kindern und Jugendlichen zeigen. Diese würden dann während der Ausstellung „100xBerlin“ auf einem Monitor vor Ort sowie der Website gezeigt. Einsendungen gehen an atelier@charlottenburg-wilmersdorf.de.
Datum: 27. Mai 2020, Text: Redaktion/Lisa Gratzke, Bild: Blick in die Ausstellung
100xBerlin (Mit Bildern von Michael Otto (Radierung) und Karl-Ludwig Lange (wandfüllendes Motiv mit Fotografien))