Auf dem ehemaligen Gelände der Berlin-Chemie, am Rand des Landschaftsparks Johannisthal, hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft Howoge ein autofreies Quartier mit 314 Wohnungen, Gewerbeflächen, einer Großtagespflege für Kinder sowie einer Quartiersgarage mit 121 Stellplätzen errichtet.

155 Wohnungen werden in dem Wohnquartier namens „Johannisgärten“ als geförderter Wohnraum vermietet, die übrigen Einheiten kosten im Schnitt unter 10 Euro pro Quadratmeter.

Das Besondere an an diesem Quartier: Die Häuser wurden in zwei Konstruktionssystemen errichtet: sechs Häuser in umweltfreundlicher Holz-Hybridbauweise, 13 in Massivbauweise und ein Haus in Kombination aus beiden Bautypen. „Mit den Johannisgärten haben wir eines unserer anspruchsvollsten Bauvorhaben umgesetzt. Von den verwendeten Baustoffen über Mieterstrom und Mobilitätskonzept bis hin zur Regenwasserwirtschaft leistet das Quartier einen entscheidenden  Beitrag für die Klimaziele des Landes Berlin“, nennt Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller die Besonderheit des Quartiers. In den Wohnungen selbst sorge modernste Klimatechnik für die Beheizung sowie die Warmwasserbereitung, so Schiller.

Autofreies Quartier

Der neue Kiez umfasst insgesamt 20 freistehende Häuser, die sich um fünf großzügige Innenhöfe gruppieren. Fuß- und Radwege durchkreuzen das autofreie Viertel und vernetzen es mit der Umgebung. Darüber hinaus sind vielfältige Spiel-, Aufenthalts- und Gemeinschaftsflächen entstanden. Im Wohngebiet selbst gibt es keinen Autoverkehr. Der Siedlungsgebietscharakter der zwei- bis fünfgeschossigen Häuser vermittelt zwischen den Einfamilienhäusern an der Melli-Beese-Straße und den Gewerbebauten am Segelfliegerdamm eine gelungene Ergänzung. Ermöglicht wurde dies auch durch die Anwohnerinnen und Anwohner, die bereits in der Entwurfsphase für das Neubauprojekt in die Planung einbezogen wurden.

Nachhaltiges Energiekonzept

Neben bezahlbaren Mieten zeichnen sich die Johannisgärten durch modernste Energietechnik sowie eine energiesparende Bauweise aus. Auf sechs Häusern befinden sich Photovoltaikanlagen, die die Mieterinnen und Mieter mit CO2-freiem Storm versorgen und damit zu einer günstigen Gesamtmiete beitragen. Die Kosten für den Strom sollen sich hier derzeit auf 26 Cent/kWh bei einem monatlichen Grundpreis von 7 Euro belaufen.

In den Wohnungen selbst sorgen dezentrale Wohnungsstationen für die Beheizung sowie die Warmwasserbereitung. Die Energieeinsparung von rund 30 Prozent ergibt sich hier vor allem durch niedrige Systemtemperaturen. Wasser wird nicht wie üblich zentral auf 60 Grad, sondern erst bei Bedarf in der Wohnung auf 45 Grad erwärmt.

Datum: 16. Mai 2021, Text: red, Bild: Howoge/Colourbox