Kaulsdorfer Kita steht in der Endrunde und hofft auf ein schönes Preisgeld.
1.415 Kitas haben sich im vergangenen Sommer bundesweit auf den Titel „Kita des Jahres“ beworben – darunter 67 aus Berlin. Eine davon ist die Kaulsorfer Kita „Kleine Weltenentdecker“. Ob das, von der deutschen Kinder und Jugendstiftung vergebene Preisgeld von 25.000 Euro an die Kita gehen wird? „Hoffentlich“, sagt die Leiterin Martina Junius. Bereits seit zehn Jahren ist sie in der Kita tätig.
Optimale Voraussetzungen
Die 190 Kinder aus dem Bezirk im Kleinkind- bis Vorschulalter könnten sich hier optimal entfalten und entwickeln. Aber reicht das, um als Kita des Jahres ausgezeichnet zu werden? Kleinkinder verbringen oft mehr Zeit in Kitas, als zu Hause. Ganztägige Öffnungszeiten und lange Wartelisten zeigen, wie wichtig diese Einrichtungen für die Entwicklung von Kindern geworden sind. Ein Wandel, der sich auch in der Qualität der Einrichtungen widerspiegeln soll. Aus diesem Grund wurde der Kita-Preis des Jahres ins Leben gerufen.
Die Stiftung „Deutscher Kita-Preis“ konzentriert sich bei der Bewertung auf vier Bereiche. Wichtig ist nicht nur, dass jedes Kind mit seinen Voraussetzungen individuell und vorurteilsfrei gefordert und gefördert wird, auch der soziale Hintergrund sollte berücksichtigt werden. Eine Zusammenarbeit mit den Eltern sei ebenso wichtig wie eine permanente Weiterentwicklung der Kita selbst. „Viele dieser Aspekte kann jede Kita vorweisen, wir haben sie aber so entwickelt, dass wir sie vernetzen können und danach leben“, so Martina Junius. Ihre Kita, gefördert vom Träger FIPP e.V, ist eine Integrations-Kita. Hier finden auch behinderte Kinder ihren Platz.
Beispielhafte Bewegungsangebote
Außerdem erhielt die Kita vor vier Jahren das Zertifikat bewegungsfreundliche Kita. Neben Schwimmen und Yoga können die Kinder Tanzen und in den großen Räumen überall herumtollen. „Wir haben nicht nur eine Turnhalle. Bei uns können sich die Kinder überall bewegen“, erklärt die Kita-Leiterin. Wer sich viel bewegt, hat auch viel Hunger. Die Gemeinschaftsküche lädt zum Mitkochen und Essen ein. Gemüse kann aus dem Kita-eigenen Garten geerntet werden. Vor wenigen Monaten nahm die Kita auch das Bundesprogramm Sprach-Kita in ihr Konzept auf.
Nach dem Motto „Sprache als Schlüssel zur Welt“ will auch Leiterin „die sprachliche Bildung in Alltagssituationen fördern.“ In der Kita „Kleine Weltenentdecker“ ist alles ein wenig anders. Haben die Kinder ein Problem, dann können sie das kitainterne Kinderparlament um Hilfe bitten oder ein Beschwerdeverfahren einleiten. „So werden demokratische Werte früh erlernt“, sagt Martina Junius. Ein solches Konzept fordert Kompetenz. Mit insgesamt 43 Mitarbeitern, davon 36 Erzieher, arbeitet Junius zusammen. Ohne ihr „super tolles Team“ wäre dieser Weg so gar nicht möglich, sagt sie.
Neue Möglichkeiten
Eine Investition des Preisgeldes schwebt dem Kita-Team bereits vor: Der Einbau eines großen Fensters vom Wickelzimmer in den Gruppenraum, „damit die visuelle Verbindung bleibt und die Kinder bei Abwesenheit der Erzieherin keine Panik bekommen“ gehört ebenso dazu wie die Anschaffung eines Prickler-Bades. Die 25.000 Euro würden dafür zwar nicht ausreichen, wären aber ein guter Anfang.
Auf dem Weg zur Auszeichnung kann man der Kita der „Kleinen Weltentdecker“ übrigens auch helfen. Seit Mitte März kann nämlich auch online über die Finalisten abgestimmt werden.
Zum Wettbewerb des Deutsche Kitapreises
Zur Website der Kita „Kleine Weltentdecker“
Text: Christina Lopinski Bild: Kita Kleine Weltentdecker