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Ein Kulturprojekt bringt Filmklassiker in den eigenen Hinterhof.

Der nächste Kinobesuch scheint trotz aktueller Lockerungen der Corona-Maßnahmen immer noch in weiter Ferne. Ob die Freiluftkino-Saison, wie beispielsweise im Freiluftkino Rehberge geplant, am 20. Mai beginnen kann, ist ebenfalls mehr als fraglich. Wer dennoch nicht auf Kinovergnügen verzichten möchte, der kann sich die große Leinwand jetzt nach Hause, beziehungsweise in den eigenen Hinterhof, holen. Das Kulturprojekt Windowflicks hat es sich zur Aufgabe gemacht, trotz Corona, gemeinsame Filmabende möglich zu machen.

Balkon statt Kinosaal, Hausfassade statt Leinwand. „Wir möchten alle Berliner ermutigen, in diesen schweren Zeiten zu Hause zu bleiben. Unsere Vision ist es, mit unseren Hoffassaden-Projektionen Kino als Gemeinschaftserlebnis in Hausgemeinschaften in sicherer Umgebung anbieten zu können und dabei den Kulturschaffenden in Berlin zu helfen“, erklären die Macher des Projekts. „Die Berliner Kinolandschaft ist eine der vielfältigsten der Welt, ein Programm so bunt wie die Stadt.“ Die Initiative möchte mit ihren Fassaden-Filmen die Berliner Programmkinos unterstützen und bittet um Spenden für deren Crowdfunding-Kampagne „Fortsetzung: Folgt“. Alle Spenden und Werbeeinnahmen (aus vor dem Film gezeigten Werbeclips) kommen anschließend der Kinoszene über das Portal Startnext.com zu gute.

Einzige Voraussetzung: Freier Blick auf die Hauswand

Interessierte Mieter, Eigentümer, Genossenschaften mit mindestens 20 Mietparteien und freiem Blick auf eine große Hauswand können sich auf der Homepage des Anbieters für einen Kinoabend mit Angabe ihres Wunschfilms bewerben. Diese Kinoabende sollen künftig jeweils donnerstags und samstags an unterschiedlichen Orten Berlins stattfinden. Mit Hilfe eines leistungsstarken Projektors werden dann aktuelle Filme und Berlin-Klassiker auf die Fassade projiziert – gut sichtbar für alle Nachbarn. Zur Premiere flimmerte Wim Wenders Klassiker „Der Himmel über Berlin“ über die Hof-Fassade eines Mietshauses in Prenzlauer Berg.

Berlin-Klassiker und Neuheiten

Darüber hinaus bieten Verleiher kostenlose Kopien von „Shaun das Schaf“, The Artist“, Loving Vincent“ und Cleo“ an. Wer befürchtet, einige Nachbarn durch die unverhoffte Filmvorführung zu stören, den können die Macher beruhigen: „Da wir noch nicht wissen, inwiefern alle Bewohner von der Idee des Kinos zuhause zu begeistern sind, werden wir vorerst die Stummfilmvariante mit Untertitel zeigen.“ Bei breiterer Unterstützung sollen zukünftig aber auch Originalfassungen mit Ton gezeigt werden.

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hello@windowflicks.de

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Datum: 26. April 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: iStock/Getty Images Plus/Rattanachai Singtrangarn