Das Aus für die neue Karstadt-Filiale könnte dramatische Folgen für den Einkaufsstandort Tegel haben.
Es ist ein schwerer Schlag für Berlin: Der finanziell angeschlagene Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt nach aktuellen Informationen in der Hauptstadt sechs seiner 13 Niederlassungen. Der geplante Bau eines neuen Kaufhausstandortes in Tegel ist vom Tisch.
„Karstadt wäre ein wichtiger Ankermieter für das Tegel-Center gewesen“, so der Reinickendorfer Abgeordnete Stephan Schmidt (CDU). „Ohne diesen Ankermieter wird es für das Tegel-Center und das Einkaufszentrum Tegel rund um die Berliner Straße insgesamt schwierig.“ Schon in der Vergangenheit sei öfter über den möglichen Absprung von Karstadt aus dem Projekt „Tegel-Quartier“ spekuliert worden. Hauptinvestor und Bauherr Harald Huth habe dies immer wieder zurückgewiesen. Zur neuen Situation äußerte sich Huth bislang noch nicht öffentlich.
Chance für die Markthalle
Die Frage, wie das Konzept jetzt aussieht, wenn die Deutsche Rentenversicherung große Büroflächen bezieht, müsse möglichst zeitnah beantwortet werden. Schmidt: „Gegebenenfalls ist die wegfallende Konkurrenz sogar eine Chance für die Markthalle, denn 1.400 Mitarbeiter der Rentenversicherung wollen versorgt sein. Auf alle Fälle ist jetzt unternehmerische Kreativität seitens des Investors gefragt.“
„Schade und sehr bedauerlich“, kommentiert Mieke Senftleben (FDP), die Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Reinickendorfer Bezirksparlaments, die Nachricht, dass Karstadt Kaufhof nun doch nicht nach Tegel kommt. „Gerade für Tegel wäre ein großer Player wie Karstadt Kaufhof nach Jahren des Umbaus und der Weiterentwicklung der Gorkistraße besonders wichtig gewesen. Nun hoffen wir auf das Verhandlungsgeschick des Investors, andere große und attraktive Namen vom Standort in Reinickendorf zu überzeugen“, so Senftleben.
Datum: 25. Juni 2020, Text: Redaktion, Bild: imago images/Jürgen Ritter