Soziales: Notunterkunft in Spandau mit erweitertem Angebot.

Bereits zum zweiten Mal hat Anfang November die Notunterkunft für Frauen im Rahmen der Kältehilfe an der Galenstraße 29 ihre Türen geöffnet. Wegen des großen Bedarfs wurde die Platzanzahl erhöht. Statt vorher 15 finden jetzt 18 Frauen Schutz vor Kälte und Schnee. „Dieses Angebot wird in Spandau dringend benötigt, da nicht alle hilfesuchenden Frauen die Einrichtungen im Zentrum aufsuchen können. Wir freuen uns, dass wir durch gemeinsame Arbeit mit dem Sozialamt wieder Anlaufstelle und zugleich Zufluchtsort in den Wintermonaten sein dürfen,“ erklärt Doreen Kuschka von der Projektleitung.

Kostenlose Beratungen

Wie gehabt, steht die Einrichtung von Anfang November bis Ende März täglich von 19.30 bis 8 Uhr zur Verfügung. Das Besondere in diesem Winter ist die Erweiterung des Angebots um eine sozialpädagogische Betreuung für die Frauen. Sie können kostenlose Beratungen beispielsweise in Form von Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen, zur Begleitung bei Behördengängen oder Informationsangebote bei materiellen Notlagen (zum Beispiel Mietschulden) in Anspruch nehmen. Den Frauen steht dafür zusätzlich zweimal wöchentlich geschultes Fachpersonal zur Seite. „Ich freue mich, das Angebot auch in diesem Jahr wieder anbieten zu können und es damit dauerhaft zu etablieren. Darüber hinaus haben wir das Angebot zusätzlich um eine sozialpädagogische Komponente erweitert. Wir haben im letzten Jahr festgestellt, dass bei den Frauen für ein solches niedrigschwelliges und begleitendes Angebot ein großer Bedarf besteht“, so Stadtrat Frank Bewig. Besonders freue es ihn, dass die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Betreiber der Kältehilfe, dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Spandau, erhalten bleibe. Damit sei gesichert, dass während der Öffnungszeiten geschultes und erfahrenes Betreuungspersonal vor Ort sein wird. Die finanzielle Unterstützung für die Kältehilfe habe er ab der Saison 2016/2017 aufgestockt.

Große Nachfrage

Die Übernachtungsstätte befindet sich auf dem Gelände des DRK Kreisverbandes und bietet neben einem Abendessen, Frühstück und der sozialen Betreuung auch eine Duschmöglichkeit an. Die Notunterkunft ist bequem fußläufig vom Bahnhof Spandau zu erreichen. Die von der Berliner Kältehilfe veröffentlichten Zahlen vom letzten Winter für ganz Berlin zeigen, dass es einen Zuwachs an Notschlafplätzen wie auch an Übernachtungen gab – dadurch war die Situation zum ersten Mal relativ entspannt. Bei zunehmenden sozialen Notlagen in der Stadt und stetig steigender Nachfrage liegt der zukünftige Bedarf an Notschlafplätzen bei durchschnittlich 760 Plätzen pro Nacht.(

red, Bild: BA Spandau