Bezirk stockt Mittel auf – Vertrag läuft aus.

Für den Fortbestand der Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore an der Potsdamer Straße gibt es Hoffnung: Der Bezirk stockt die Mittel für die Miete um 100.000 Euro auf. Damit besteht eine Chance, in den Gesprächen mit dem ausländischen Eigentümer eine Verlängerung des Mietvertrags auszuhandeln. Aus Sicht des Bezirks kann es sich dabei jedoch nur um eine Lösung auf Zeit handeln.

Verhandlungen laufen

Zuletzt hat der Bezirk 200.000 Euro pro Jahr für die Räumlichkeiten gezahlt. Mit der Erhöhung des Budgets gibt es nun die Chance, zumindest vorläufig den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag noch einmal zu verlängern. Die Verhandlungen sind derzeit im Gange. Ob sie zu einem Ergebnis führen, ist noch nicht klar. Kein Faktor sein wird dabei die von Potse und Drugstore befürchtete Konkurrenz mit einem Hostel. Das Unternehmen, das dafür im Gespräch war, stellte gegenüber dem Abendblatt jedoch klar, dass dieses Hostel zwar tatsächlich eröffnet werde und zwar in diesem Jahr, jedoch nicht in der Etage der Jugendeinrichtungen, sondern in den Etagen 4 und 5.

Skepsis bleibt

Die Jugendeinrichtungen bleiben skeptisch: Die Nachbarschaft zu einem Hostel werde zu Lärm-Beschwerden bei Konzertveranstaltungen und Proberaum-Nutzung führen. Für Potse und Drugstore wäre das aus deren Sicht ein Todesstoß. Ein Umzug scheitert bisher an passenden Räumlichkeiten. Politik und Verwaltung haben bisher keine Zweifel daran gelassen, dass sie mit der Fundamentalopposition der Einrichtungen gegen jeden Umzug nicht glücklich sind.

Derzeit werden weitere Standorte geprüft, und auch ein Neubau ist angedacht – wenn sich denn ein passendes Grundstück findet. Potse wie Drugstore bleiben jedoch dabei: Sie wollen auf jeden Fall am alten Standort bleiben, denn Konzerte und Proberäume wären aus ihrer Sicht an anderen Standorten schwierig. Einen geeigneten Ersatz gebe es derzeit auch nicht. Erreichbarkeit mit dem ÖPNV wäre vielleicht auch ein Problem. Zu guter letzt seien Potse und Drugstore ein Stück Kulturgeschichte, dort werde seit 45 Jahren Jugend- und Kulturarbeit geleistet

Text & Bild: Oliver Schlappat