Medizin: Ambulante Tagesklinik des Krankenhauses Herzberge jetzt am Roedernplatz.

Seit Anfang März hat die Abteilung für Suchterkrakungen des Krankenhauses Elisabeth Herzberge ihre Aussenstelle am Roederplatz eröffnet. In der fünften Etage des City-Point Hauses an der Kreuzung mit den vielen Straßenbahnhlinien gibt es jetzt eine Tagesklinik, in der sich alkoholkranke Menschen ambulant behandeln lassen können. „Die Idee ist, die Menschen während ihrer Therapie nicht ganz aus ihrem Umfeld heraus zu reissen und ihnen eine kontinuierlich besetzte Anlaufstation bieten zu können“, erläutert Prof. Dr. Albert Diefenbacher. Neben der medikamentösen Unterstützung zu Beginn einer jeden Therapie erhalten die Patienten in der weiteren Betreuung Hilfestellung bei der nachhaltigen Alkoholentwöhnung. „Am Anfang steht immer das Vorgespräch, in dem abgeklärt wird, ob eine tagesklinische oder stationäre Entgiftung die geeignetere Methode ist“, erläutert der Klinik-Chef. „In der Folge helfen wir hier in der Ambulanz medikamentös beim eigentlichen Entzugsprozess“, so Diefenbach. Die eigentliche Aufgabe, nämlich die kontinuierliche Alkoholentwöhnung folgt schließlich in den darauffolgenden vier bis sechs Wochen. „Mit dem Schwerpunkt der Gruppentherapie gibt es kontinuierlich fortgeführte Gesprächsrunden. Ergänzend dazu stehen auch leichte Sport- und Kreativitätsangebote sowie Musik und Tanz auf dem Programm“, erläutert der Mediziner.

Alltag lernen

In dieser Phase der Entwöhnung gehe es schließlich auch darum, neue Strukturen in den Alltag der Patienten zu intergrieren. „Die Patienten kommen immer wochentags in der Zeit zwischen acht und 16 Uhr hierher und sind nicht durch den stationären Betrieb gänzlich von ihrem ursprünglichen Lebensumfeld isoliert. Übernachtungen und die Wochenenden verbringen sie stets zuhause“, betont Diefenbach, der weiß, dass gerade in der östlichen Berliner Stadtregion Alkoholprobleme auch bei Migrantengruppen sehr verbreitet sind. „Zum fünfköpfigen Team, das die Gruppen mit den jeweils zehn Patienten betreut, gehört auch ein russischsprachiger Mitarbeiter“, erklärt Diefenbach, der betont, dass mit der Einrichtung dieser Tagesklinik den Patienten vor allem die Angst vor einer Behandlung in der Klinik genommen werden soll. „Hier können sich Patienten ganz unverbindlich und vor allem kompetent zu ihrem Problem beraten lassen. Jeder Hausarzt kann dazu mit Überweisungen weiterhelfen.

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Weitere Informationen

Tagesklinik für Suchterkrankungen
Telefon: (030) 54724300

E-Mail: tk-cpc@keh-berlin.de
Internetseite: www.keh-berlin.de

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Autor und Bild: Stefan Bartylla