Bildungsprojekt: Erster Spatenstich  für Leonardo-da-Vinci-Gymnasium / Eröffnung für 2020 geplant.

Ein einsamer Radlader zieht seine Bahn auf der Brache an der Christoph-Ruden-Straße in Buckow. Es braucht ein wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass auf dieser blühenden Landschaft in drei Jahren der Neubau des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums eröffnet  und damit die nunmehr 28 Jahre währende Geschichte des provisorischen Schulbaus dann ein Ende haben wird. Doch genau darauf arbeiten Senat und Bezirk hin. Den ersten Spatenstich wertete Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) dieser Tage als Meilenstein. In Kürze sollen die Bagger rollen. Auch zu dem tristen Gebäude am anderen Ende der Brache hatte sie eine gute Nachricht: Der Senat hat eine Million bewilligt, um die alte Turnhalle umzubauen und an das Konzept des Gymnasiums anzupassen.

Vernetztes Lernen

Neben dem Campus Rütli, der Clay-Schule und dem Campus Efeuweg ist es das vierte große Großbaupropjekt im Bildungsbereich in Neukölln. Auch, wenn es um das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium geht, fallen Begriffe wie „Modellprojekt“ oder „Vorbild“. Das Vorhaben weckt große Erwartungen. Im Ganztagsbetrieb werden die Schüler fachübergreifend und vernetzt lernen, außerdem sollen sie ihre Talente entdecken und entwickeln. Also ganz im Sinne des italienischen Universalgenies, dessen Name die Schule trägt. „Wir fühlen uns Da Vincis Vermächtnis verpflichtet und wollen die Vielfalt der Angebote ausweiten“, so Schulleiter Hans Steinke.  Rund 900 Schüler sollen in dem Neubau  Platz haben. Die Baukosten gibt das Bezirksamt mit etwa 30,25 Millionen Euro an. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) zog das Gymnasium als Beispiel dafür heran, dass die Schulen der Zukunft nicht nur Lern-, sondern auch Erlebnisorte sein müssen. Und obendrein offen für Angebote für alle Menschen im Quartier.

Als Beispiel  für die  Öffnung der Schule zum Kiez konnten die Gäste den neu angelegten Weg übers Gelände bewundern, der die Christoph-Ruden-Straße mit dem Buckower Damm verbindet.  Lompscher  erinnerte an eine weitere Facette des Vorhabens: die energieeffiziente und ressourcenschonende Bauweise für die zwei ineinander verschränkten Baukörper mit zwei bis drei Geschossen, für die eine helle und offene Gestalt vorgesehen ist. Es sei deutschlandweit der erste Schulneubau, der nach den Kriterien des Zertifikats für Nachhaltigen Bauens realisiert werden soll.

Bild und Text: Nils Michaelis