Verliebtes Paar bei der Planung von Hausbau.
Bei der Planung eines energieeffizienten Neubaus oder im Rahmen einer energetischen Sanierung sollte ein zeitgemäßes Lüftungssystem obligatorisch sein. Bild: djd-k/BDH/Robert Kneschke - stock.adobe.co

Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung gehört zum Standard moderner Haustechnik.

Sie sorgt für gesunde Luftqualität in Innenräumen und beugt Feuchteschäden in Neubauten oder sanierten Gebäuden vor. Dennoch ist eine Lüftungsanlage bei Hausbesitzern kaum ein Thema, das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.

Dabei gaben 70 Prozent der 500 befragten Eigentümer an, eine kontrollierte Wohnraumlüftung gar nicht zu kennen, während 50 Prozent zu hohe Kosten einer solchen Haustechnik befürchteten. Tatsächlich gibt es inzwischen für jedes Bauprojekt ein passendes Lüftungssystem.

Lüftungsanlage sorgt für frische Luft im Haus

Bei der heute üblichen energieeffizienten Bauweise können Luftfeuchte und Schadstoffe nicht mehr über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle entweichen. Bei einer energetischen Sanierung wiederum sorgt eine gute Dämmung von Fassade, Fenster und Dach für eine nahezu luftdichte Gebäudehülle. Auf diese Weise verbessert sich zwar die Energiebilanz des Hauses, aber es findet auch zwangsläufig nur noch ein geringer Luftaustausch statt. Das ausgeatmete CO2 der Bewohnerinnen und Bewohner, Luftfeuchtigkeit vom Kochen und Waschen sowie Schadstoffe können für eine schlechte Raumluftqualität sorgen.

Die Folgen sind eine starke CO2-Belastung in den Innenräumen sowie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, welche zu gesundheitsschädlichem Bauschimmel führen und den Wert der Immobilie erheblich mindern kann. Frische und gesunde Luft im Haus über eine passende Lüftungsanlage sind also kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Anlagen mit Wärmerückgewinnung beispielsweise lüften zudem energiesparend und besitzen daher großes Potenzial für den Klimaschutz.

Lüftungsanlage deutlich energieeffizienter als Stoßlüften

Die Alternative zur Lüftungsanlage ist beispielsweise zweimaliges Stoßlüften am Tag. Dies ist meist aber nicht nur unzureichend für den geforderten Mindestluftwechsel, sondern damit wird auch ein Großteil der eingedämmten Heizwärme wieder zum Fenster „hinausgelüftet“.

„Mehr als die Hälfte der Wärmeverluste eines Gebäudes gehen auf das Konto des manuellen Fensterlüftens“, erklärt Lüftungsexpertin Barbara Kaiser vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. Dies sei weder energetisch noch für den Geldbeutel eine sinnvolle Option. Deshalb ist in Deutschland nach der Norm DIN 1946-6 ein Lüftungskonzept für alle Neubauten sowie für Sanierungen obligatorisch, wenn mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht beziehungsweise mehr als ein Drittel der Dachfläche neu abgedichtet werden.

Quelle: djd