Wasserbetriebe sorgen für Frischwasser-Zufuhr.

Von einem gruseligen Geruch, einer Zumutung, berichteten die Anwohner des Fennsees. Einige trauten sich nicht mehr, ihre Fenster zu öffnen. Grund für den fiesen Gestank: In den 1903 als Regenauffangbecken angelegten See gelangte in den letzten Wochen kein frisches Wasser. Vor allem durch die warmen, regenarmen Tage im Mai und Juni hat sich viel Schlamm angesetzt, Faulprozesse wurden gefördert. Normalerweise aber sorgt eine Wasserzufuhr aus den Grunewald-Seen dafür, dass diese Fäulnisprozesse zumindest eingedämmt werden. Das entsprechende Rohr aber wird gerade saniert. Laut Umweltamt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf und Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) ein Unterfangen, das noch einige Monate andauern wird. Für die Anwohner eine Zumutung.

In der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurde nun bekannt gegeben, dass zumindest eine Zwischenlösung für den Fennsee gefunden wurde. Demnach übernehmen die Wasserbetriebe den Wasserzulauf, um gegen den Gestank anzugehen. Rund 150 Kubikmeter Frischwasser gelangen so derzeit pro Stunde in den See. Auch der Regen der letzten Woche hat etwas geholfen. Ob der Einsatz der Wasserbetriebe aber auch eine dauerhafte Lösung für den Sommer ist, ist allerdings noch fraglich.
Hohe Kosten. Auch, weil diese Maßnahmen mit hohen Kosten verbunden sind. Die Anwohner jedenfalls hoffen auf eine Verbesserung, damit sie wieder die Fenster öffnen können.

Datum: 8. Juli 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Schöning