Ob die Friedrichstraße wie geplant ab Juni zumindest abschnittsweise autofrei wird, muss der Senat entscheiden.

Ab Juni und anschließend für insgesamt sechs Monate soll ein Teil der Friedrichstraße zur Fußgängerzone werden. Inwieweit sich die aktuelle Corona-Pandemie auf die gemeinsamen Pläne des Bezirksamts und der Verkehrsverwaltung auswirkt, ist noch unklar. Eine Umsetzung der ursprünglichen Pläne könne zurzeit nicht abschließend garantiert werden, erklärt Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) dazu. „Die endgültige Entscheidung über eine Verschiebung des Verkehrsversuches wird von der Senatsverkehrsverwaltung getroffen“, erläutert er in einer Antwort auf die entsprechende Anfrage der FDP-Fraktion im Bezirksparlament. Der vor wenigen Monaten angekündigte Versuch sieht einen autofreien Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße sowie einen verkehrsberuhigten Bereich am Checkpoint Charlie vor.

Aufenthaltsqualität erhöhen

Zuvor hatte es bereits mehrere Testphasen auf der stark frequentierten Einkaufsstraße gegeben. Diese wurde allerdings bislang nur für wenige Stunden oder Tage gesperrt. Umso überraschender war die Ankündigung des Senats, die Testphase auf die komplette zweite Jahreshälfte ausweiten zu wollen.

Ziel sei es, die Aufenthaltsqualität für Berliner und Touristen zu erhöhen, die Attraktivität der Innenstadt an dieser Stelle zu steigern und damit auch Gewerbe und Einzelhandel zu stärken. „Mit der Verkehrsberuhigung am Checkpoint Charlie soll zudem dieser historisch bedeutsame Ort besser erlebbar werden“, so von Dassel. Für die Pläne gab es im Vorfeld viel Lob, aber auch Kritik. So zeigten sich die Anrainer verärgert darüber, dass die Entscheidung ohne vorherige Absprache mit ihnen getroffen wurde. In Zukunft sollen sie verstärkt einbezogen werden, kündigt er an.

Datum: 14. Mai 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago images/Joko