Das Dach des Kieztreffs brannte komplett nieder, Brandstiftung wird vermutet.
Der Brandgeruch hat sich inzwischen gelegt. Doch wer am Wochenende vom 28. Februar einen Spaziergang durch den Volkspark Friedrichshain unternahm, konnte die Brandruine nicht übersehen: Am Vortag fackelte der beliebte Kieztreff Der Pavillon komplett ab. „Wir sind fassungslos und müssen nun schauen, wie es weitergeht“, heißt es auf der Webseite der Lokalität. Der Pavillon sei „erstmal Geschichte“. Zur Brandursache teilte ein Sprecher der Berliner Polizei mit, dass hier vermutlich fahrlässige Brandstiftung vorliege, genauere Angaben könne man aber erst nach einer Untersuchung durch die entsprechenden Ermittler machen.
Langer Einsatz
Als sich am 27. Februar dicke schwarze Rauchschwaden in den Himmel erhoben, war einigen Anwohnern klar, dass es sich dabei eigentlich nur um den Pavillon an der Friedensstraße handeln konnte. Kein Wunder, denn das mit Reet gedeckte Dach brannte wie Zunder und war von der Feuerwehr auch nicht mehr zu retten. Zumal sie zu Beginn des Einsatzes auch noch Probleme mit der Wasserversorgung hatte und auch deswegen der Einsatz bis in die Nacht zum Freitag andauerte. „Wir mussten Wasser über längere Strecken heranbringen, weil die Hydranten in der Nähe nicht ausreichend hatten“, sagte Feuerwehrsprecher Rolf Erbe. Dabei hatten seine Kollegen auch mächtig damit zu tun, das Übergreifen der Flammen auf die nahe liegenden Bäume zu verhindern.
Beißender Geruch
Doch nicht nur das Dach des Gebäudes war am Freitag komplett niedergebrannt. Auch Nebenräume des Biergartens seinen laut Einsatzleitung beschädigt worden. Als der Brand ausbrach, sei nur der Betreiber im Restaurant gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Den Angaben zufolge dauerten die Löscharbeiten neun Stunden. 70 Kräfte waren im Einsatz. Noch am Freitagmorgen sicherte die Polizei das Gelände ab. Nach Angaben einer rbb-Reporterin sei zu dem Zeitpunkt noch immer ein beißender Brandgeruch wahrnehmbar gewesen.
Neue Lokalitäten
Der Pavillon war bei den Anwohnern ein beliebter Kieztreff. Unter anderem wurden hier oft runde Geburtstage oder Hochzeiten gefeiert. Die ganze Anlage wurde 1973 fertig gestellt, rechtzeitig zu den X. Weltfestspielen. Um den 300.000 Teilnehmern auch kulinarisch etwas zu bieten, wurden in ganz Ostberlin neue Lokalitäten eröffnet, so auch das Haus im Friedrichshain unter dem Namen „Spreewalddorf“. Während in den ersten Wochen vorrangig getanzt wurde, lief es bis 1990 als Konsum-Gaststätte weiter.
Datum: 6. März 2020, Text: Red, Bild: imago images/Marius Schwarz