BER Corona
21.06.2020, Lufthansa : Flugzeug der Lufthansa startet am Münchner Flughafen in den Wolkenhimmel. Airbus A319, D-AIBB, Aalen, das Fahrwerk wird gerade eingefahren. 21.06.2020, Lufthansa Flugzeug 21.06.2020, Lufthansa Flugzeug *** 21 06 2020, Lufthansa aircraft of Lufthansa takes off into the cloudy sky at Munich Airport Airbus A319, D AIBB, Aalen, the landing gear is being retracted 21 06 2020, Lufthansa aircraft 21 06 2020, Lufthansa aircraft

Wegen Corona wird dem Hauptstadt-Airport eine Fluggastflaute vorausgesagt.

Wegen Corona liegt der Luftverkehr am Boden. Nicht nur in Berlin. Doch mit der Eröffnung des neuen Großflughafens an diesem Wochenende genießt die zu erwartende Entwicklung von Starts und Landungen in der Hauptstadt besondere Aufmerksamkeit. Geht von dem BER eine Schubwirkung aus, sofern das unter den gegenwärtigen Reisebedingungen überhaupt möglich ist? Oder sorgt Corona dafür, dass nach der von Pannen und Verzögerungen geplagten Bauphase auch der anlaufende Betrieb auf dem Airport ein Desaster wird? Längst wird gemunkelt, dass der BER angesichts der aktuellen Passagierzahlen viel zu groß geraten ist.

Hauptstadt-Airport nur schwach ausgelastet

Kurz vor dem Starttermin des BER waren die Erwartungen gedämpft: Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup rechnet laut einem dpa-Bericht für den ersten vollen Betriebstag am 1. November am Hauptterminal T1 mit rund 5.000 Fluggästen. Eine Woche später schließt der Flughafen Tegel. Dann seien am T1 rund 16.000 Passagiere zu erwarten. Weitere 8.000 Fluggäste würden über den Flughafen Schönefeld (neuerdings „Terminal 5“ genannt) reisen. Insgesamt liege die Auslastung zu Beginn des Flugbetriebs am BER bei rund 20 Prozent des im Oktober und November üblichen Niveaus, an den Wochenenden höher bei rund einem Drittel.

Corona-Infektionen nehmen rasant zu

Es ist nicht auszudenken, wie sich diese Zahlen entwickeln, wenn das rasante Wachstum der Corona-Infektionen anhält. Viele befürchten, dass das Passagieraufkommen genauso schnell in den Keller geht wie die Zahl der Infizierten nach oben schnellt. Was auch daran liegt, dass Reisefreudige schon jetzt immer weniger Ziele anfliegen können, die keine anschließende Quarantäne in den eigenen vier Wänden erfordern. Zudem werden Flüge auf für gewöhnlich beliebten Routen aber auch einfach gestrichen. Am Flughafen Tegel gab es am 22. Oktober rund 69 Prozent weniger Flüge als am 24. Oktober 2019, meldet das Portal statista.com.

Deutliches Minus bei Fluggastzahlen in Tegel und Schönefeld

Schon im September verzeichneten die Flughäfen in Tegel und Schönefeld deutlich weniger Gäste. Im gesamten Monat flogen 693.601 Passagiere von beiden Flughäfen, teilt die Betreibergesellschaft mit. Das war ein Minus von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt fertigte der Standort Schönefeld 213.412 Passagiere ab, in Tegel waren es 480.189 Passagiere. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war das ein Rückgang von 78,7 Prozent. Für beide Flughäfen wurden 9.522 Flugbewegungen registriert, davon führte Schönefeld 3.747 und Tegel 5.775 Flüge durch. Verglichen zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von rund 63 Prozent.

Lufthansa setzt auf Corona-Schnelltests

Um den Luftverkehr wieder anzukurbeln, setzt die Lufthansa-Gruppe auf Corona-Schnelltests an Flughäfen. Vergangene Woche startete Austrian Airlines mit Probetests. Sollte das Testergebnis positiv ausfallen, müssen betroffene Passagiere das weitere Vorgehen mit der Gesundheitsbehörde abklären. Sie könnten dann beispielsweise kostenfrei umbuchen oder den Flug stornieren.

Datum: 29. Oktober 2020, Text: Nils Michaelis, Bild: imago images/MiS