19 Standorte kommen für den Bau eines Freibades im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in Frage
Das Wernerbad gibt es nicht mehr, in den Kaulsdorfer Seen ist das Schwimmen verboten und das Multifunktionsbad auf dem Gelände des Tierparks hat noch nicht einmal konkrete Planungen angenommen. Wer sich auf die Suche nach einem Freibad macht, entdeckt die gesamte Berliner Ostregion als einen ereignislosen Fleck, denn auch im benachbarten Lichtenberg suchen Badefreunde Möglichkeiten zum legalen Freiluftbad vergeblich.
Sehnlicher Wunsch
Hier im Bezirk möchte man auf den sommerlichen Badespaß aber nicht mehr länger warten – schließlich lässt die ganz große Kombibad-Lösung, wie sie der Senat frühestens ab 2025 in der Region bauen lassen will noch lange auf sich warten. Viele Badefreunde wünschen sich im Bezirk ohnehin die kleinere aber zeitnahe Lösung.
Die Standortliste
Die neueste Perspektive zum Thema Schwimmbadbau lieferte nun der Marzahn-Hellersdorfer Bezirksstadtrat Gordon Lemm (SPD) beim Mai-Termin in der Bezirksverordnetenversammlung. Dort überraschte er alle Anwesenden mit reichlich Optimismus bei seinen Planungen: „Mit etwas Glück könnten wir sogar im kommenden Jahr mit dem Bau eines Freibades beginnen“, lautete seine Einschätzung an diesem Abend. Zu dieser Aussage ließ sich Lemm hinreißen, da er Vorschläge für mögliche Standorte im Vorfeld bereits zusammengestellt hatte.
19 Grundstücke und Objekte führt seine Liste, die er an diesem Abend der BVV und auch der lokalen Presse präsentierte. Die Möglichkeiten. Neben vielversprechenden Optionen, wie einer eher einfach umzusetzenden Freibadlösung an den Kaulsdorfer Seen, praktikablen Möglichkeiten mit dem Ausbau der Schwimmhalle am Springpfuhl oder dem Kinderbad Platsch, führt das Papier auch eher unwahrscheinliche Umsetzungen als Streichpositionen: Ein Grundstück an der Trusetaler/Wuhletalstraße befindet sich im Privatbesitz und ist schon seit Jahren für die Bebauung mit einem Möbelmarkt und einer Wohnbebauung verplant.
Auch die jüngst vom Bund für rund 15 Millionen Euro in Privatbesitz versteigerte Gewerbefläche an der Landsberger Allee/ Pyramidenring dürfte ebenso wenig für eine Freibadnutzung in Frage kommen, wie die mühsam in den vergangenen Jahren mit Breitband-Internet und Industrieinfrastruktur erschlossene Fläche für den Cleantech-Business-Park auf der Grenze zu Lichtenberg.
Wahrscheinlichere Standorte
Echte Favoriten im Rennen um den möglichen Standort sind hingegen der Wiesenpark an der Eisenacher Straße, der Ausbau und die Erweiterung des Wuhleteichs im Kienbergpark und auch eine Fläche im Regine-Hildebrandt-Park. In einem nächsten Schritt sollen nun die fünf bis sechs besten Standorte aus der langen Liste gefiltert werden. Dann soll eine Studie die besten Varianten hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit benennen. „Diese Ergebnisse werden wir dann dem Senat vorlegen“, stellte Stadtrat Lemm in Aussicht.
Datum: 7. Juni 2018, Text: Stefan Bartylla, Foto: Thinkstock / Istock /moodboard