Lichtenberger Wissenschaftler Robert Arlinghaus erhält Communicator-Auszeichnung.
Wer glaubt, dass Angeln eine Angelegenheit für Menschen ist, die eigentlich nur wenig reden, den kann dieser Professor vom Gegenteil überzeugen. Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes geht dieses Jahr an Professor Dr. Robert Arlinghaus. Der Lichtenberger ist Wissenschaftler an der Humboldt-Universität und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Robert Arlinghaus forscht zu den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten einer nachhaltigen Fischerei. Die Jury begründete ihre Auswahl vor allem mit der Vielfalt der Formate, die Arlinghaus in der Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten einsetzt. Dazu gehören Comics, Filme, Podcasts und Science Slams, Vortragsserien und Bücher. So divers wie die eingesetzten Formate ist auch die Zielgruppe des Wissenschaftlers. Dazu gehören Angler, Entscheidungsträger und Naturschützer.
Vermeintliches Hobby.
In der Begründung der Jury heißt es: „Es gelingt ihm, ein scheinbares Spezialthema wie die Angelfischerei mit den gesellschaftlich relevanten Fragen des Umweltschutzes zu verknüpfen“. Dabei gehe es Arlinghaus nicht nur um die Vermittlung von Forschungsergebnissen, sondern immer auch um die Förderung der Gestaltungs- und Entscheidungskompetenz seiner Zielgruppe. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Robert Arlinghaus stellten Vorstellungen vom vermeintlichen Nischenhobby Angeln auf den Kopf. So nehmen Angler etwa zehnmal mehr Fisch aus deutschen Gewässern als die kommerzielle Seen- und Flussfischerei. Gleichzeitig engagieren sich die etwa 10.000 Angelvereine hierzulande aktiv im Gewässer- und Fischartenschutz.
Führt die Diskussionen weiter
Auf die Frage, wie dieses Engagement optimiert werden kann, finden Robert Arlinghaus und sein Team wissenschaftsbasierte Antworten und vermitteln diese. Mit dem Communicator-Preis zeichnen die DFG und der Stifterverband jährlich Wissenschaftler aus, die ihre Arbeit und ihr Fachgebiet einem breiten Publikum auf besonders innovative, vielfältige und wirksame Weise zugänglich machen und sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einsetzen.
Datum: 2. Mai 2020Text: red, Bild: IGB / D. Ausserhof