Bekommt Kreuzberg einen Rio Reiser-Platz? Wenn es nach der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks geht: ja. Der Antrag, die Nordseite des Mariannenplatzes umzubenennen, stieß auf fraktionsübergreifende Zustimmung und wird nun vom zuständigen Fachausschuss weiter geprüft
Die Idee kam aus den Reihen der Fraktion Die Linke. Über seine musikalische Bedeutung als Sänger von „Ton Steine Scherben“, und als Solokünstler hinaus habe sich Reiser auch offen zu seiner Homosexualität bekannt, als der berüchtigte Schwulen-Paragraf noch galt und die Gesellschaft noch voller Vorurteile war.
Schon jetzt gibt es eine Gedenktafel für Reiser und seine Band am Haus Tempelhofer Ufer 32, wo sie in einer Wohngemeinschaft gelebt hatten. Aus Sicht der Linken reicht das nicht. Rio Reiser müsse als Einzelperson angemessene Würdigung erfahren, und zwar am Ort seines Lebens und Wirkens. Dass es zwar im nordrhein-westfälischen Unna, aber nicht in Berlin, eine nach ihm benannte Straße gebe, ist aus Sicht der Linken nicht vertretbar.
(os)