House-of-One-Pavillon informiert über Bau des „Welthauses“.
Kurz hinter dem Alexanderplatz soll ab kommenden Jahr ein besonderes Bethaus entstehen. Das House of One ist das weltweit erste Projekt seiner Art und soll Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen offenstehen. Und auch der Standort des „Welthauses“ ist bemerkenswert, nahm das Miteinander von Kirche und Stadt doch vor 800 Jahren seinen Anfang auf dem Petriplatz. Bevor der ausschließlich durch Spenden finanzierte Bau aber beginnt, informiert zunächst ein hölzerner Pavillon über das einmalige Bauprojekt im Herzen Berlins. So wurde kürzlich der House-of-One-Pavillon im Beisein des Architekten und der Mitglieder des Präsidiums der Stiftung House of One eingeweiht.
Für Alle
Auch Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbiner Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci waren bei der Eröffnung des Pavillons dabei. Sie zeigten sich zuversichtlich, was die Zukunft des Hauses angeht und freuten sich über den historischen ersten Schritt: „Wir sind dankbar und glücklich, dass an Berlins ältestem Platz die Zukunft anbricht. Mit dem Pavillon gewinnt das House of One erste Gestalt, einen feinen Informations- und Veranstaltungsraum, ein Labor. Wir freuen uns auf viele Besucher, die unser Projekt kennen lernen möchten und hier mit uns über Fragen eines friedlichen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft diskutieren wollen.“
Einzigartiges Konzept
Für den Pavillon hat das Berliner Architekturbüro Kuehn Malvezzi den zentralen Raum des zukünftigen House of One als Holzkonstruktion nahezu im Maßstab 1:1 konzipiert. Der Bau war zuvor au der „Weltausstellung Reformation“ in Lutherstadt Wittenberg zu sehen. Der Pavillon steht in den kommenden zwei Jahren Besuchern und Interessierten offen und informiert über das zukünftige Welthaus. Zudem werden hier künftig regelmäßige Veranstaltungen stattfinden. Am 21. Februar geht es los mit einer Gesprächsrunde zum Thema „Wieviel Religion verträgt Europa?“. Die Finanzierung des House of One steht aktuell bis zur Grundsteinlegung. Insgesamt sollen rund 43 Millionen Euro per Crowdfunding und Spenden gesammelt werden.
Rabbiner Nachama zeigt sich zuversichtlich, dass das temporäre Gebäude bald dem Welthaus-Bau weichen wird. „Wir betreten Neuland mit diesem besonderen Bau. Wir wollen hier zeigen, dass die Religionen auch nebeneinander und miteinander existieren können. Es ist ein wahrlich mutiges Projekt, aber wer in der heutigen Zeit nicht an die Zukunft glaubt, ist kein Realist“. Mehr zum House of One und dem Pavillon gibt es online.
Text und Bilder: Katja Reichgardt