Noch läuft eine Machbarkeitsstudie zur Einrichtung.

Seit Jahren wird im Bezirk über die Einrichtung eines Drogenkonsumraums am Stuttgarter Platz diskutiert. Im kommenden Jahr könnte es endlich soweit sein. Ob sich das von Politikern und dem Verein Fixpunkt präferiertem Areal am Bahnhof Charlottenburg wirklich als Fläche für den dringend nötigen Druckraum eignet, wird aktuell in einer Machbarkeitsstudie geprüft.

Machbarkeitsstudie läuft

An diesem Standort, zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und dem Stuttgarter Platz soll 2019 auf 1.000 Quadratmetern ein Fahrradparkhaus entstehen, in dem genug Platz für einen Drogenkonsumraum wäre. Für diesen würden bereits rund 150 Quadratmeter ausreichen. Noch ist Fixpunkt-Leiter Matthias Frötschl aber skeptisch, ob es tatsächlich dazu kommen wird. „Wenn alles klappt, könnten wir im Sommer 2019 dort einziehen. Bis dahin kann aber noch viel passieren. Wir warten nun zunächst auf das Ergebnis der Machbarkeitsstudie“.

Viele Vorteile

Für den Verein wäre ein fester Standort eine enorme Verbesserung. Aktuell stehen Montag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr ein Drogenkonsum- und ein Präventionsmobil in der Lewishamstraße für Suchtkranke bereit. Hier kann der Verein laut Frötschl gut und „ohne Beeinträchtigungen“ arbeiten. Eine stationäre Kontaktstelle aber böte einige Vorteile, die die mobilen Versorgungsstationen einfach nicht mitbringen. „Wir könnten die Suchtkranken damit von der Straße holen und natürlich ein viel breiteres Angebot, von der Kleiderkammer bis hin zu einem Rauchraum, sicherstellen“, so Frötschl. Auch Gesundheits- und Hygieneangebote ließen sich in den Räumlichkeiten unterbringen. Durch eine stationäre Arbeit würde zudem einige logistische Arbeit entfallen. Auch für die Suchtkranken wäre ein anonymer Anlaufpunkt abseits der Straße sinnvoll. Schon jetzt profitiert Fixpunkt von einem Standortwechsel im vergangenen Herbst.

Neuer Standort

Seitdem stehen die Mobile nicht mehr am gut einsehbaren Taxistand, sondern etwas abseits der Straße. Die Suche nach festen Räumlichkeiten dauert seit Jahren an. Eine geeignete Immobilie an der U7 oder am Heroin-Schwerpunkt Stuttgarter Platz zu finden, gestaltete sich bisher aber schwierig. Der Bezirk unterstützt das Projekt zwar, verfügt aber selber über keine bezirklichen Gebäude in dem Areal. Andere Vermieter lehnten wegen der geplanten Tätigkeit in ihren Räumen ab. Vor einigen Monaten gab dann die Senatsbauverwaltung bekannt, dass Mittel für ein Fahrradparkhaus bereit stünden. Sie stammen aus dem Städtebauförderungsprogramm „Aktive Zentren“. Bisher gibt es berlinweit nur zwei feste Drogenkonsumräume, einen in Moabit und einen in Kreuzberg. In Neukölln wird derzeit ebenfalls über die Einrichtung einer Kontaktstelle am S-Bahnhof Neukölln diskutiert. Auch hier könnte es bis zur Einrichtung noch einige Zeit dauern.

Mehr zur Arbeit des Vereins Fixpunkt.

Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Future Image