Corona im Nachtleben: Kultursenator Klaus Lederer spricht sich gegen ein Alkoholverbot in Berliner Bars aus.
Der Berliner Senat plant kein Alkoholverbot in der Hauptstadt, auch nicht für bestimmte Straßenzüge. Darüber denke der Senat „nicht wirklich“ nach, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) nach der jüngsten Senatssitzung. Es gebe bereits Regeln, und diese müssten durchgesetzt und eingehalten werden. „Da wo die Leute sich nicht an die Regeln halten, muss es eben auch Konsequenzen haben.“
Adäquate Regeln
Der Senat werde weiter diskutieren, ob alle Regeln adäquat seien. Es könne sinnvoll sein, bei steigenden Infektionszahlen Regeln auch zu verschärfen. Zuvor hatte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ein mögliches Alkoholverbot ins Gespräch gebracht. Die Senatorin verwies auf das Vorgehen anderer Bundesländer: So habe etwa Hamburg für einzelne Straßenzüge quasi ein Ausschankverbot nach außen verhängt. Über das Thema müsse man dann nachdenken, wenn die Infektionszahlen weiter deutlich stiegen, betonte Kalayci.
Es gehe dabei aber ausdrücklich nicht um ein allgemeines Alkoholverbot für die Stadt. Wenn jemand gepflegt am Tisch sitze, die Abstandsregeln einhalte und Wein trinke, könne man nichts dagegen haben. Problematisch seien trotz der frischen Luft hingegen Straßenzüge, wo sich Menschenmassen aufhielten und beim Trinken Partyatmosphäre entstehe.
Datum: 13. August 2020, Text: red/kr, Bild: imago images / Emmanuele Contini