Beim ISTAF trifft sich die Leichtathletik-Elite.

Es war wie immer

cr_lvs_ch_istaf_freistellNach Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften versammelte sich ein großer Teil der Leichtathletik-Weltelite beim Internationalen Stadionfest in Berlin, kurz ISTAF. Dessen langjähriger Manager Rudi Thiel verstand es auch 1992, dass Meeting im Olympiastadion als große Revanche-Chance der Stars zu vermarkten. Wer bei Olympia oder anderen Titelkämpfen zuvor leer ausging, hatte hier die Chance zu zeigen, dass er es besser kann.

Im Laufe der Jahre wurden beim ISTAF 16 Weltrekorde aufgestellt. 2007 stieg das Internationale Stadionfest zum zuschauerstärksten Eintages-Meeting der Welt auf. Das Olympiastadion war mit 70.253 Zuschauern bis auf den letzten Platz belegt. In der jüngeren Vergangenheit wurde es für die Veranstalter aber immer schwieriger, vor allem die absoluten Topstars aus dem Ausland zu verpflichten. Andere Meetings sind inzwischen zahlungskräftiger und damit für die Athleten lukrativer. Außerdem sucht die Leichtathletikszene auch nach neuen Vermarktungsmodellen. Weg vom konventionellen Stadionsportfest – hin zu Events mitten in der City wie jüngst die Sprungveranstaltung „Berlin fliegt!“ direkt vor dem Brandenburger Tor. Trotzdem kämpft das ISTAF um eine Fortsetzung seiner 1921 begonnenen Tradition. Deutsche Athleten kommen gern ins Olympiastadion, um sich nach dem Saisonhöhepunkt von ihren Fans zu verabschieden. Ohne „nervlichen Ballast“ kommen dabei nicht selten bemerkenswerte Leistungen zustande, wie in diesem Jahr beim Karriereende der ehemaligen Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll. Deren Siegweite von 64,28 Meter bejubelten 44.500 Zuschauer.

mh, Bild: BAB/ARchiv