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Noch mindestens bis Ende August bleibt die Südkammer der Schleuse Mühlendamm geschlossen.

Bei den sommerlichen Temperaturen zieht es wieder viele Berliner auf die Spree. Die Passagierschiffe, die Berlin-Besuchern die Stadt vom Wasser aus zeigen, sind voll. Ärgerlich nur, wenn die Fahrt plötzlich endet, weil eine der Spree-Schleusen gesperrt oder defekt ist. Zurzeit staut es sich unter anderem an der Mühlendamm-Schleuse. Aufgrund einer Havarie im Februar ist die Südkammer der Schleuse, die auf einem der meistbefahrenen Abschnitte der Spree liegt, gesperrt.

Lange Wartezeiten

Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) soll die Sperrung Ende August aufgehoben werden. Ob das wirklich passieren wird, ist aber noch nicht sicher. Wer an einem sonnigen Tag die Mühlendammbrücke überquert und einen Blick auf die Spree wirft, sieht schnell, was die Folge der Sperrung ist. Bis zu zwanzig Schiffe warten hier gleichzeitig, um die geöffnete Nordkammer durchqueren zu können. Auch für die Stern und Kreisschiffahrt, die jeden Tag zahlreiche Touren rund um das Nikolaiviertel anbietet, ein Problem. „Die Sperrung führt für alle Reedereien vor allem zu Verspätungen, da sich für die Schiffe natürlich längere Wartezeiten ergeben und es zu Staus kommt“, erklärt Gesine Barthels, Assistentin der Geschäftsführung der Stern- und Kreisschiffahrt. „Viel gravierender ist für uns jedoch der Umstand, dass aufgrund von Personalmangel und/oder technischen Defekten Schleusen nur noch teilweise oder mitunter gar nicht in Betrieb sind, was dazu führt, dass Touren umgelenkt werden oder auch ganz ausfallen müssen.“

Die entsprechenden Informationen darüber, welche Schleusen defekt oder in Betrieb sind, erreiche den Anbieter oftmals zu kurzfristig, um nach Alternativen suchen zu können. Auch die Information-Weitergabe an die Fahrgäste sei dadurch in vielen Fällen nicht möglich. „Die Menschen verlassen sich auf unseren Fahrplan, den wir aufgrund der ständig wechselnden Umstände nicht immer einhalten können. Entsprechend groß ist die Verärgerung sowohl bei den Gästen als auch natürlich bei der Reederei selbst.“

Reparatur schwierig

Die Reparatur der Schleuse Mühlendamm verzögert sich laut WSV vor allem wegen der „Lage im Herzen Berlins“ und dadurch, dass sie nur auf dem Wasserweg erreichbar sei. „Ein Großteil der erforderlichen Arbeiten können nur von speziellen Wasserfahrzeugen ausgeführt werden“. Für alle, die diesen Weg über die Spree nehmen, bedeutet das auch für die nächsten Wochen und Monate vor allem lange Wartezeiten und Stau.
Andere Sperrungen. Und auch in anderen Ecken Berlins sind Wasserwege dauerhaft gesperrt. Erst vor wenigen Tagen gab die WSV die Sperrung der Schleuse Spandau bekannt. Hier ist der Verriegelungsmechanismus der Schleuse defekt, sie kann deshalb bis auf weiteres nicht betrieben werden. Umfahrungen sind nun über die Schleusen Plötzensee und Charlottenburg möglich. Für die stark frequentierte Mühlendammschleuse gibt es hingegen keine vergleichbare Alternative.

Datum: 7. Juni 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Friedrich Zimmermann