Trotz Betrugsfälle und tätlicher Angriffe.
Erfreuliche Nachricht kurz vor Weihnachten: In Wedding werden auch weiterhin Pakete zugestellt. Verschiedene Medien hatten berichtet, dass DHL-Express wegen mehrerer Betrugsfalle und gewalttätiger Übergriffe auf Kuriere, keine Sendungen mehr in Problemkiezen ausliefern wolle. Sowohl die Deutsche Post als auch der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel, beruhigen die Kunden. „Einen Zustell-Stopp gibt es nicht und es war nie einer geplant“, sagt DHL-Pressesprecherin Anke Bienn. Der Bezirksbürgermeister fordert die Medien auf, Wedding nicht weiter als eine „No-go-Area“ darzustellen.
Boten bedroht
In der Vergangenheit habe es allerdings eine Serie von Warenkreditbetrügereien gegeben. In Folge dessen nehmen die Versandhändler die Auslieferer in Haftung. Deshalb würden terminierte Expresssendungen im Fall eines Betrugsverdachts in Absprache mit den Versendern nicht direkt zugestellt. Die Empfänger werden dann umgehend informiert und die Sendungen müssten zur Überprüfung der Identität im Hauptdepot abgeholt werden. Zu den Übergriffen gegen ihre Zusteller äußert sich die DHL nicht. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass es zu solchen Vorfallen kommt, bestätigt Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Besonders in der Vorweihnachtszeit ist das eine beliebte Masche“, sagt Jendro. Auch andere Bezirke seien betroffen. Die Betrüger lassen sich die Sendungen per „persönliche Übergabe“ liefern, fangen den Boten ab und bedrohen ihn, zum Teil auch mit Waffen. Die GdP vermutet, dass südosteuropäische Banden dahinter stecken, die vor allem Elektronikware bestellen.
Marley Lackermann, Bild: Deutsche Post DHL