Wir verraten, wann der Besuch eines klassischen Reisebüros Sinn macht.

Der Sommerurlaub wird im Winter geplant. Eine Binsenweisheit, sicherlich. Aber deshalb nicht falsch. Gerade in der kalten Jahreszeit träumen viele von Ferien in wärmeren Gefilden und wollen am liebsten direkt mit der Urlaubsplanung loslegen. Die entscheidende Frage dabei ist: Wo suche und buche ich? Im Internet oder im Reisebüro?

Die einfache Antwort: Es kommt tatsächlich einzig und allein darauf an, was der potenzielle Reisende will. Steht er auf persönliche Beratung, auf die Sicherheit, die ein ausgewiesener Reiseexperte ausstrahlt, dann ist er tatsächlich immer noch im Reisebüro am besten aufgehoben. Ist ihm allerdings das Genannte nicht so wichtig und geht es tatsächlich zum Beispiel darum, eine Pauschalreise ohne großen Schnickschnack zu buchen, kann er im Internet eigentlich nichts falsch machen. Zumal es preislich in den meisten Fällen keine gravierenden Unterschiede mehr gibt.

Spezielles Wissen

Interessant wird‘s wirklich erst, wenn es um Reisen geht, die möglichst individuell sein sollen. Wenn der Reisende also abseits ausgetretener Pfade und fertiger Bausteine eine Region, ein Land oder eine Stadt entdecken will. Hier kann sich der Suchende schon mal schnell in den Weiten des Internets verlieren.

Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten des Netzes verleiten dazu, nach einem immer noch besseren, immer noch preisgünstigeren Angebot zu suchen und dabei wirklich Wichtiges zu übersehen. Besser aufgehoben sind Entdecker deshalb in einem Reisebüro. Und am allerbesten in einem, das sich nicht auf drei oder vier Veranstalter festgelegt, sondern dass sich auf bestimmte Regionen und Länder spezialisiert und entsprechende Kontakte vor Ort hat.

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Das klassische Reisebüro hält immer noch mit

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes ist die Zahl der Reisebüros im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen und liegt derzeit bei knapp 10.000. Das sind immerhin rund 100 Büros mehr als noch 2014, als der Verband lediglich 9829 Büros verzeichnete. In den zuückliegenden zehn Jahren war deren Anzahl stetig gesunken. Auf die Einwohnerzahl bezogen habe Deutschland noch immer eines der dichtesten Reisebüronetze weltweit, wie eine Sprecherin des Verbandes erläuterte.

Fakt ist aber auch: In den Sommermonaten 2017 sind die Umsätze von
Online-Reiseportalen gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent gestiegen.
Die Buchungen in klassischen Reisebüros legten hingegen nur um drei Prozent zu.

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Individueller Preis

Inzwischen präsentieren sich die großen Internet-Reiseportale auch mit eigenen Apps. Hier ist natürlich die Verlockung groß, den einen Klick zu nutzen, um schnell mal eine Städtereise oder ein Hotel zu buchen. Doch Vorsicht: Gerade Hotels haben sich darauf eingestellt, dass es die einschlägigen Anbieter auf ihre scheinbaren Überkapazitäten abgesehen haben, diese aber in Wirklichkeit nicht wesentlich billiger anbieten als es die Hotels selbst tun würden.

Deshalb unser Tipp: Die Vergleichsportale ruhig erst einmal suchen lassen, dann aber tatsächlich beim Wunsch-Hotel anrufen und versuchen, auf dieser Grundlage einen individuellen Preis auszuhandeln. Oft ist dann bei einer Direktbuchung zum Beispiel das Frühstück im Preis inbegriffen.

M. Wolf, Bild: Thinkstock/iStock/seb_ra